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mehrWiedersehen mit Familie Kabak
Haci Kabak arbeitet halbtags in einer Bäckerei, Tochter Gülbahar geht in die sechste Klasse der Gesamtschule Saarn, fast sieht es nach Alltag aus. "Wir sind sehr dankbar, wir haben hier in Saarn und in Styrum so viele nette Menschen kennen gelernt", sagt Fatma Kabak. Nicht zuletzt deswegen ist die Familie nach dem positiven Ausgang ihres Gerichtsverfahrens auch wieder nach Mülheim gezogen, heute leben die Kabaks in der Altstadt.
Die Geschichte der Kabaks wurde Teil der Ausstellung "Das Gesicht der Migration in Mülheim", die gerade im Saarner Gemeindehaus zu sehen ist. Zur Eröffnung der Ausstellung besuchten die Kabaks ihre frühere Unterkunft.
Dort, wo damals die Familie im Kirchenasyl wohnte, ist heute das Internetcafé der Gemeinde. "Hier haben wir die Wäsche aufgehängt" "und Fußball gespielt", erinnern sich Haci und Fatma Kabak, als sie ihre ehemalige "Wohnung" betreten, Doch "nicht nur Gutes, auch Schlechtes", hat Fatma Kabak im Kopf, wenn Sie sich an die Zeit im Kirchenasyl denkt. "Kommt heute Post vom Bundesamt, oder vielleicht morgen? "Bundesamt" , die Vokabel geht ihr ganz flüssig von den Lippen, gemeint ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Familie Kabak sollte abgeschoben werden, war bereits zur Fahndung ausgeschrieben, ein Gerichtsverfahren lief zwar, hatte aber keine aufschiebende Wirkung. Dank des Kirchenasyls konnten sie bis zur Hauptverhandlung in Deutschland bleiben - mit positivem Ende für den Kläger Haci Kabak und auch für Frau und Tochter, die daraufhin in Deutschland bleiben konnten.
Neben die Erinnerungen sind nun Wünsche für die Zukunft getreten, für einen Alltag in Mülheim. "Wir hätten gerne Arbeit in Vollzeitstellen", sagt Fatma Kabak. Haci Kabak würde sich freuen, seine Eltern wieder zu sehen, doch eine Einreise in die Türkei ist auf absehbare Zeit zu riskant.
Stichwort Kirchenasyl
Kirchenasyl bedeutet die befristete Aufnahme von Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus, denen bei Abschiebung in ihr Herkunftsland Folter und Tod drohen oder für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare soziale, inhumane Härten verbunden wären. Zwar unterliegen auch kirchliche Gebäude der Staatsgewalt und sind insofern keine "rechtsfreien Räume", aber meist wird es von den Innenministern der Bundesländer "unverhältnismäßig" angesehen, gewaltsam in kirchliche Räume einzudringen.
Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirchenasyl
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