Kurzfilmtage im PTI 2016

Medienpädagogik

Die Kurzfilmtage im PTI Bonn fanden vom 18.-20. November 2016 zum inzwischen 13. Mal statt und zwar zum Thema HEROES – im kleinen Format.

Bei den inzwischen schon legendären Kurzfilmtagen im PTI können Sie viele neue Kurzfilme und junge Filmemacher kennenlernen.
Im Austausch mit Regisseuren, Kollegen und Fachreferenten ist Zeit für eine intensive Filmanalyse und die Erarbeitung von Entwürfen für die Filmarbeit in Schule, Gemeinde und anderen Bildungskontexten.
Die Kurzfilmtage im PTI finden seit 2002 an einem Wochenende kurz vor der Adventszeit statt.

Leitung:

Prof. Dr. Gotthard Fermor (Direktor) – E-Mail schreiben
K. Peter Henn (Dozent) – E-Mail schreiben
Astrid Weber (Bibliothek/Mediothek & Medienportal) – E-Mail schreiben

Anmeldung/Aufnahme in den KFT-Verteiler:

Thorgit Stephan (Sekretariat) – E-Mail schreiben

 

Rückblick:

Heroes – im kleinen Format.

Vielfältige Aspekte des Schwerpunktthemas sind in Kurzspiel- und Animationsfilmen künstlerisch gestaltet. In gewissem Sinn lassen sich alle Protagonisten des Films auch als Helden betrachten. Unvermeidlich identifizieren wir uns mit ihnen und erleben aus ihrem Blickwinkel die Herausforderungen ihrer Welt. Wir begegnen Helden und Anti-Helden, erhalten Einblicke in großartige und alltägliche Handlungsfelder und sind gespannt auf den individuellen Weg, der sich als Pointe oder Schluss des Films herauskristallisiert.

Die 13 vom Tagungsteam ausgewählten Animations- und Kurzspielfilme der Filmnacht boten eine Vielzahl von Impulsen für den Religionsunterricht aller Schulformen und -stufen sowie für die Konfirmanden-, Jugend- und Erwachsenenarbeit.

Wie in jedem Jahr wählten die Teilnehmenden am Freitag gegen Mitternacht den Besten Kurzfilm. Deutlicher Publikumsliebling war „Sadakat“ von Ilker Çatak, der mit diesem 20-Minüter im vergangenen Jahr den Student Academy Award in Gold (Studenten-Oscar) gewonnen hat. Das türkische Wort „Sadakat“ geht auf das ähnlich lautende hebräische Wort für „Treue, Gerechtigkeit“ zurück und bezeichnet im Film die Haltungen mehrerer Protagonisten zu sich selbst und in den Beziehungen zu anderen – zu ihren Partnern, ihrem Kind, ihrer Gesellschaft und deren Institutionen. Im Zentrum steht eine junge Frau in Istanbul, deren Leben erschüttert wird, als sie für einen flüchtenden Regierungskritiker einsteht.

Die unermüdlichen Filmliebhaber sahen im Anschluss an das von zwei lauschigen Pausen unterbrochene 4-stündige Kurzfilmprogramm im Midnight Special noch den einen oder anderen Film aus dem PTI-Kurzfilm-Fundus.

Pfr. Thomas Damm, Filmbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen, führte am Samstag-Morgen mit einem Referat in das Thema „Heldenreise im Kleinformat“ ein. Er stellte die kultur- und dramaturgiegeschichtlich bedeutsamen 12 Stationen der Heldenreise nach Christopher Vogler vor und warf einige Schlaglichter auf das Format Kurzfilm.

Anschließend gewährte der Filmemacher Achim Wendel Einblicke in das Entstehen seines wunderbaren Films „London liegt am Nordpol“, den er mit Jugendlichen in einem Schwimmbad in der Eifel gedreht hat. Der Held des Films ist Peter, der sich selbst wie sein englisches Idol „Peter Parker“, alias „Spiderman“, nennt und wegen seiner geistigen Behinderung mit verschärften Bedingungen zu kämpfen hat, um die Anerkennung der anderen zu gewinnen. Aus dem Bericht des Regisseurs wurde deutlich, dass er in der Arbeit mit den jungen Laien auch eine pädagogische Arbeit geleistet hat und seine Darsteller in ihrer Entwicklung und Rollenreflexion weitergebracht hat.

Die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Deutungsperspektiven des Publikums wurden im Gespräch mit dem Referenten Thomas Damm und dem Regisseur Achim Wendel weiter präzisiert und diskutiert.

In vier moderierten Workshops haben sich die Teilnehmenden im Verlauf des Samstages intensiv jeweils einem Kurzfilm gewidmet, die filmischen Mittel herausgearbeitet sowie die theologischen und religionspädagogischen Aspekte des Themas weiter vertieft. Schließlich wurden auch Unterrichtsmaterialien für die religiöse Bildungsarbeit entwickelt. Die Ergebnisse wurden am Sonntag-Morgen den anderen Gruppen vorgestellt.

Mit dem Medienportal der EKiR (www.medienzentralen.de/bonn) haben alle Liebhaber des Films nun einen zeitgemäßen, bequemen und rechtssicheren Zugang zum Medium. Es wurde von Astrid Weber, der Leiterin der Bibliothek/Mediothek des PTI, vorgestellt, die das Medienportal betreut. Näheres dazu auf der Website des PTI unter „Medienportal“, wo in Zukunft auch viele weitere wertvolle Informationen zur Medienarbeit zu finden sein werden.