Pressemitteilung

„Persönliche Bekenntnisse und eine Theologie, die zu Herzen geht“

Präses Nikolaus Schneider zur Entwicklung der rheinischen Kirche

  • Nr. 171
  • 6.12.2005
  • 2426 Zeichen


Christinnen und Christen müssten mehr davon erzählen, was sie glauben. Dazu hat Präses Nikolaus Schneider aufgerufen. „Vom eigenen Glauben zu sprechen, das erfordert Mut“, sagte der ranghöchste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland am Donnerstag abend in Düsseldorf. Heutzutage breiteten viele Menschen eher ihr Intimleben vor der nachmittäglich vor dem Fernseher versammelten Talkshow-Gemeinde aus, als im Restaurant bei Tisch ein Dankgebet zu sprechen oder im Freundes- und Kollegenkreis über Gott zu sprechen.


Ermutigende Klarheit im persönlichen Zeugnis erwarte er auch vom eigenen Berufsstand: „Wir Pastorinnen und Pastoren, die auf die Kanzel steigen, müssen auch von dem sprechen, was wir ganz persönlich glauben. Da dürfen wir nicht kneifen!“ so Präses Schneider: „Unsere Theologie muss zu Herzen gehen – im wahrsten Sinne des Wortes.“ Auch der Mut, „im kleinen, im Alltäglichen von unserem eigenen Glauben zu erzählen“, sei „ein starkes und lebendiges Stück Kirche – ganz unabhängig von der Zahl unserer Kirchengebäude und der Höhe der Kirchensteuern“, sagte Schneider vor Journalistinnen und Journalisten.


Deutlich weniger Austritte, mehr Menschen kommen zurück


Die aufgrund der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung sinkende Zahl der Kirchenmitglieder und der Rückgang der Kirchensteuereinnahmen gehe nicht spurlos an den 809 rheinischen Gemeinden zwischen Emmerich und Saarbrücken vorbei, räumte der Präses ein, aber auch durchaus schmerzhafte Veränderungen dürften den Blick auf bemerkenswert positive Entwicklungen nicht verstellen: „Viel mehr Menschen treten wieder in die Kirche ein. Im Jahr 2004 waren es mehr als 7.600 Männer und Frauen; das sind 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Austritte deutlich um 23 Prozent gegenüber 2003. Mit 16.364 Austritten ist dies die geringste Anzahl an Austritten seit 1984“, erklärte Nikolaus Schneider. Ermutigend sei auch die Entwicklung beim Gottesdienstbesuch. Präses Schneider wörtlich: „Sonn- wie feiertags zieht es wieder mehr Menschen in die Gottesdienste.“ Das sei eine gute Basis für eine zukunftsfähige Kirche, die mutig und mit Freude von Gottes Liebe reden mache.


 


Details der Jahresstatistik 2004: siehe Pressemitteilung 178/2005 von heute