Pressemitteilung

Streit um Aktion "Brot statt Böller"

Meldung vom 27.12.2002

  • Nr. Die "Aktion 3. Welt Saar" hat den Stopp der Kampagne "Brot statt Böller" gefordert. Der "unterstellte Zusammenhang zwischem dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt" existiere nicht.
  • 27.12.2002
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Die „Aktion 3. Welt Saar“ hat den Stopp der Kampagne „Brot statt Böller“ gefordert. Die „zur Schau getragene Lustfeindlichkeit“ dieses Aufrufs erzeuge ein schlechtes Gewissen, „das für Zuwachs in der Spendenkasse sorgen soll“, kritisierte die Entwicklungsorganisation am Freitag im saarländischen Losheim. Der „unterstellte Zusammenhang zwischem dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt“ existiere nicht.


Statt „Leidensmine“ und „moralischem Zeigefinger“ fordert die „Aktion 3. Welt Saar“, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feierte, eine andere Agrarpolitik und eine „Abkehr von der viel gepriesenen Liberalisierung des Welthandels“. Dass Menschen hungern, liege „an der Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter“.


Die Aktion „Brot statt Böller“ war vor 21 Jahren von der evangelischen Kirchengemeinde Bargtheide in Schleswig-Holstein gestartet worden. Auch in diesem Jahr hat das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ bundesweit dazu aufgerufen, das private Silvesterfeuerwerk zu reduzieren und das eingesparte Geld zu spenden, um benachteiligten Menschen in den Entwicklungsländern zu helfen.


Der Slogan „Brot statt Böller“ solle „niemandem die Feierlaune verderben“, erklärte „Brot für die Welt“. „Doch wer feiert und sich freut, sollte die Möglichkeit wahrnehmen, auch Menschen in den Entwicklungsländern eine Zukunft zu eröffnen.“ Rund 50 Millionen Euro „fliegen Jahr für Jahr allein in Deutschland wortwörtlich in die Luft“, erläuterte das Hilfswerk. (27.12.02)