Pressemitteilung

Im WorldWideWeb auf den Spuren des Paulus unterwegs zu den Menschen

ÖKT: Vizepräses spricht über Seelsorge in den neuen Medien

  • Nr. 92/2010
  • 17.5.2010
  • 2601 Zeichen

Der Apostel Paulus hat es vorgemacht: Mit seinen Briefen hat er die frühen christlichen Gemeinden rund um das Mittelmeer medial betreut und so „Community“ geschaffen. Wenn die Kirche unserer Tage mit Angeboten im WorldWideWeb präsent ist, dann ist sie nach Überzeugung der Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Petra Bosse-Huber, auf den Spuren des Paulus unterwegs – unterwegs zu den Menschen. „Viele Menschen verbringen einen Teil ihres Lebens in den virtuellen Räumen des Internets. Es ist die parallele Wirklichkeit,  das ,second life’“, so die Theologin am Nachmittag (vgl. Sperrfrist!) beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München: „Seelsorge im Internet macht Angebote für Menschen, die sich dort aufhalten, dort leben. In gewisser Weise ähnelt dies auch wieder den Methoden des Paulus: die Kirche Jesu Christi dorthin zu bringen, wo es noch keine Gemeinden gibt – und zwar nicht als ,Spielerei’, sondern weil es der Auftrag der Kirche ist. Vielleicht ist das Internet das Galatien unserer Zeit …“

In Bezug auf die Seelsorge im Netz gebe es Vorurteile bei denjenigen, denen diese Welt unvertraut ist. Oftmals geistere in den Köpfen noch das Klischee herum, dass die Menschen,  die Internetseelsorge nutzen, wohl „klassische“ Computer-Freaks sein müssten, die ganze Tage vorm PC hingen, nur vom Pizza-Dienst lebten und keine nicht-digitalen Sozialkontakte hätten. Doch: „Dieses Bild stimmt natürlich nicht!“ Vielmehr nutzten Menschen die Kontaktmöglichkeiten des Internets zusätzlich, wenn sie beispielsweise durch Arbeit oder Studium stark eingebunden seien. Auch die Anonymität des Web biete für viele Menschen Vorteile, die bei Problemen und Lebenskrisen keine kirchliche Beratungsstelle aufsuchen würden, skizzierte Petra Bosse-Huber (51). Hier seien die anonymen Seelsorgerinnen und Seelsorger der Internetseelsorge, der Telefonseelsorge oder die Pfarrerin und der Pfarrer, deren Namen und Bild bei www.chatseelsorge.de zu finden seien, gute Anlaufstellen.

Die Seelsorge „Auge in Auge“ und die Seelsorge via Internet hätten beide ihre Berechtigung und ihren Sinn, unterstrich die Vizepräses. Ökumenische Kooperationen böten dabei Chancen, solche differenzierten Seelsorgeangebote auch in Zeiten zurückgehender Kirchensteuereinnahmen zu sichern.

Hinweis: Im Anhang finden Sie das Redemanuskript von Vizepräses Petra Bosse-Huber zu Ihrer Verwendung. Bitte beachten Sie Sperrfrist und Wortlautvorbehalt!