Pressemitteilung

bibor-Schlossgespräch über Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Wenn Jugendliche „Hartz IV“ als Lebensziel haben

  • Nr. 3/2012
  • 3.1.2012
  • 2635 Zeichen

Lebensziel Hartz IV – jährlich finden auch in Nordrhein-Westfalen tausende von Jugendlichen keinen Ausbildungsplatz und landen im Maßnahmendschungel der Berufsvorbereitung z. B. im Berufsgrundschuljahr, Berufsvorbereitungsjahr oder in Klassen für Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis. Für diese Jugendlichen ist eine berufliche „Normalbiografie“ schon früh in weite Ferne gerückt. Oft als „doof“ tituliert nennen Schülerinnen und Schüler des so genannten Übergangssystems als Karriereziel „Hartz IV“. Was tun Politik und Wirtschaft für Jugendliche ohne Ausbildungsverhältnis? Das fragt das Bonner evangelische Institut für berufsorientierte Religionspädagogik (bibor) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Rahmen des bibor-Schlossgesprächs am Donnerstag, 12. Januar 2012, 14 bis 17.15 Uhr.

Im Festsaal der Universität Bonn (Hauptgebäude, Am Hof 1, Bonn) gibt Dr. Joachim G. Ulrich vom Bundesinstitut für Berufsbildung zunächst einen Überblick unter dem Titel „Das Übergangssystem – Fakten und Tendenzen“. Anschließend referiert Professor Dr. Wolfgang Wittwer (Gesellschaft für Innovation im Bildungswesen): „Warum sind wir eigentlich dumm? Wie Bildung Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz helfen kann“. Der Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber spricht über „Recht auf Ausbildung? Was tut die Politik für Jugendliche ohne Ausbildungsreife?“ Schließlich steht eine Diskussion der Referenten mit Publikumsbeteiligung auf dem Programm. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt Professor Dr. Michael Meyer-Blanck, Direktor des Bonner evangelischen Instituts für berufsorientierte Religionspädagogik, ein Schlussstatement ab.

Das im November 2010 eröffnete Institut – kurz bibor – soll die Zusammenhänge der Religions- und Berufsdidaktik erforschen und für die spezifische Situation an Berufskollegs entwickeln, in denen Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Bildungsabschlüssen sowie unterschiedlichen Migrations-, Kultur- und Religionshintergründen aufeinander treffen. Besonders soll die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen des Menschseins und menschlichen Handelns in beruflichen Kontexten für den Berufsschul-Religionsunterricht profiliert werden. Wissenschaftlich gilt es die Religions- und Berufspädagogik so aufeinander zu beziehen, dass junge Menschen mit einer ethischen Handlungskompetenz und Personalkompetenz in ihr Berufsleben starten können.