Pressemitteilung

„Die Regierenden in Europa müssten auch heute einen Buß- und Bettag ausrufen“

Präses Rekowski hält am 20. November Morgenandachten im WDR

  • Nr. 155/2013
  • 15.11.2013
  • 2538 Zeichen

Buß- und Bettag klingt altmodisch, ist aber hochaktuell. Das unterstreicht Präses Manfred Rekowski in seinen Rundfunkandachten, die am Buß- und Bettag, Mittwoch, 20. November 2013, im WDR-Hörfunk ausgestrahlt werden: „Christlich geprägte Herrscher haben im Lauf der Geschichte immer wieder aus aktuellem Anlass Buß- und Bettage angesetzt: zum Beispiel wenn ein Krieg drohte, bei Hungersnot, wenn eine Seuche die Bevölkerung dahinraffte“, sagt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Dadurch hätten die Menschen eine neue Haltung zu Gott, dem Leben und zu den Mitmenschen finden sollen. „Wenn es heute noch so ginge wie früher, dann müssten die Regierenden Europas in diesen Tagen auch einen Buß- und Bettag ausrufen“, meint der Präses der zweitgrößten EKD-Gliedkirche.

„Ich denke dabei an das unfassbare Leid der vielen Flüchtlinge, von denen wir Berichte in den Medien hören und die in unseren Städten ankommen. Die Situation der vielen syrischen Flüchtlinge in und außerhalb des Landes ahnen wir nur dunkel. Viele Flüchtlingsschicksale aus Afrika, Asien und Lateinamerika bleiben uns weitgehend verborgen. Weltweit sind rund 45 Millionen Menschen auf der Flucht“, stellt Manfred Rekowski fest. Mitleid allein helfe jedenfalls nicht. „Auch ein Staatsbegräbnis für die Toten von Lampedusa ist viel zu wenig. Und ein EU-Gipfel, bei dem man die ,komplexen Aufgaben’ sieht, aber die Entscheidungen über die Flüchtlingspolitik auf 2014 vertagt, bringt uns auch nicht weiter“, so der Präses.

Die Gründe für die Flucht aus Afrika in den Blick nehmen

Vielmehr sei ein Tag der Umkehr nötig: „Ein Tag, der uns daran erinnert, was wir selbst mit diesem Flüchtlingselend zu tun haben. Der afrikanische Kontinent wurde und wird von uns und anderen reichen Ländern ausgeplündert ohne Rücksicht auf die Zerstörung der Umwelt. Und faire Handelsbeziehungen sind noch lange nicht erreicht. Das alles wirkt nachhaltig und bringt Menschen in Afrika um ihre Lebensmöglichkeiten. Über diese und andere Fluchtursachen nachzudenken – das ist eine Aufgabe für den Bußtag“, so Rekowski wörtlich.

Ausgestrahlt werden die Andachten des rheinischen Präses am Buß- und Bettag um 5.56 Uhr auf WDR 2, um 7.50 Uhr auf WDR 3, um 8.56 Uhr auf WDR 4 und schließlich um 6.56 Uhr auf WDR 5.