Pressemitteilung

Zwischen Fremdenangst und Nächstenliebe: Interkulturelle Öffnung in der Kirche

Auftaktveranstaltung mit mehr als 100 Teilnehmenden in Wuppertal

  • Nr. 154/2015 
  • 16.9.2015
  • 1992 Zeichen

Mehr als 100 Fachleute aus Gemeinden, Jugendarbeit, Flüchtlingsarbeit, Seelsorge und anderen Bereichen tagen heute, 16. September, im Haus auf dem Heiligen Berg in Wuppertal zur Auftaktveranstaltung des Konsultationsprozesses „Interkulturelle Öffnung in der Kirche“ unter dem Motto „Kirche im Wandel“.

Einer der Redner des Vormittags war der Migrationsforscher und Politikberater Prof. em. Dr. phil. habil. Klaus J. Bade, der das Kulturparadox zwischen stillen Kulturpragmatikern und lärmenden Kulturpessimisten beschrieb. „Fremdenangst kann mental auch christlicher Nächstenliebe kulturelle Grenzen setzen“, sagte Bade. „Deshalb muss sich das Bemühen um interkulturelle Kompetenz auch in der Kirche mit dieser kulturellen Spannung in der Einwanderungsgesellschaft auseinandersetzen.“

Präses Manfred Rekowski betonte in seiner Einführung, dass das Christentum überhaupt erst durch die Begegnung verschiedener Kulturen existiere. Für die Gegenwart stellte er fest: „Die Folgen des tief greifenden gesellschaftlichen Wandels auf das Leben der Gemeinden und das Verständnis unserer Kirche wurden jedoch bislang kaum bedacht.“ Heute gelte es die Herausforderung zu begreifen, dass wir in Zukunft stärker „Kirche mit anderen“ sein müssen, als nur „Kirche für andere“.

Die Kirchenleitung der rheinischen Kirche hatte den Konsultationsprozess beschlossen, weil Evangelische Kirche derzeit meist noch die Kirche der schon lange Einheimischen ist und den gesellschaftlichen Wandel nicht widerspiegelt. In einem soeben erschienenen Werkbuch werden zahlreiche Aspekte dieses Prozesses genannt: Interkulturelle Öffnung in der Kindertageseinrichtung, im Presbyterium, in der Jugend- oder Stadtteilarbeit, aber auch unter arbeitsrechtlichen Gesichtspunkten.

Das Werkbuch ist online zu finden unter
http://www.ekir.de/url/Ekk

Mehr zum Prozess Interkulturelle Öffnung:
http://interkulturell.ekir.de