Pressemitteilung

„Gottes Horizont ist weiter als unsere Pläne reichen“

Präses Rekowski predigt am Neujahrstag in Remscheid

  • Nr. 221/2015 
  • 4.1.2016
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Remscheid. Bei allem menschlichen Planen Gott nicht aus dem Blick zu verlieren und mit ihm zu rechnen, daran erinnerte Präses Manfred Rekowski in seiner Neujahrspredigt: „Unser Planen soll nach dem Willen Gottes fragen“, so der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in seiner Predigt im Gottesdienst am 1. Januar 2016. Rekowski predigte in der Remscheider Luther-Kirche über Verse aus dem Jakobusbrief *.

Die eigene Pläne – nicht nur privat, sondern auch in Kirche, Wirtschaft und Gesellschaft – seien immer vom eigenen Horizont, also von dem, was man selbst für möglich halte, begrenzt, sagte Rekowski: „Die Gedanken des Jakobus bringen mich auf einen anderen Weg: Wer betet ,Dein Reich komme!’ und das so meint wie er es betet, glaubt nicht weniger als: ,Es gibt eine Alternative.’ Denn die Botschaft vom kommenden Reich Gottes ist eine klare Ansage: Die bestehenden Verhältnisse sind nicht alternativlos! Es gibt Alternativen! Es gibt einen Gegenentwurf: Wir erwarten Recht, Frieden und Gerechtigkeit – wir beten und hoffen auf Gottes Reich, glauben an seine Alternativen und treten für sie in Wort und Tat ein. Deshalb hoffen wir auch 2016 mit Unerwartbarem und Unplanbarem. So wie 1989 als die Mauer fiel. Oder so wie 1990, als das Ende der Rassentrennung Südafrika begann. Wir beten ,Dein Reich komme!’ und hoffen darauf!“

„Es geht um die Grundhaltung des Lebens“

Jakobus sage nicht, die Menschen sollten das Planen einstellen und einfach so in den Tag hinein leben. „Er sagt: stellt das Vertrauen auf eure Planungen ein. Verlasst euch nicht allein auf euch. Es geht Jakobus um die Grundhaltung unseres Lebens: ,Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.’ Neben der Warnung vor der Selbstüberschätzung höre ich vor allem die Einladung, Gott zu vertrauen, die Zukunft ihm getrost zu überlassen“, stellte der Präses der rheinischen Kirche fest. „Wir wissen nicht, was es uns persönlich bringen wird. Wir wissen nicht, was es unserer Kirche bringen wird. Wir wissen nicht, was es in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik für uns parat hält. Aber das glauben wir und darauf vertrauen wir: Gottes Horizont ist weiter als unsere Pläne reichen; weiter als das, was uns machbar erscheint. Mit ihm gehen wir in ein neues, in ein gesegnetes Jahr – ,so Gott will und wir leben’“.

 

*Jakobus 4,13-15: 13 Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen -,14 und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. 15 Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun.