Pressemitteilung

„Polizeiseelsorge berührt belastende und menschlich hochsensible Bereiche“

Rheinischer Präses hat die Zusammenarbeit von Kirche und Polizei gewürdigt

  • Nr. 56/2015
  • 27.2.2015
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Präses Manfred Rekowski hat die Polizeiseelsorge als „sensiblen Dienst an der Schnittstelle von Staat und Kirche“ gewürdigt. „Kirche und Polizei lassen sich mit der Polizeiseelsorge auf eine fruchtbare und spannende Zusammenarbeit ein. Die Polizeibehörden öffnen ihre Organisationen für ,polizeifremde’ Menschen, was keineswegs selbstverständlich ist“, sagte Rekowski bei einem Empfang seiner Evangelischen Kirche im Rheinland für die Konferenz Evangelischer Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrer in Deutschland, die noch bis heute in Wuppertal tagt.

Kirche habe die Aufgabe, den Staat bei der Ausübung seines Gewaltmonopols solidarisch und kritisch zu begleiten, so der oberste Repräsentant der rheinischen Kirche in seinem Grußwort: „Die Polizeiseelsorge leistet dies und trägt zudem zur Vermittlung in gesellschaftlichen Konflikten bei.“ Damit greife sie zugleich ein altes kirchliches Anliegen auf, „sich insbesondere für gesellschaftliche Minderheiten einzusetzen und der Ausbreitung von Gewalt entgegenzuwirken“.

Rekowski bezeichnete die Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrer als „sensible und gut ausgebildete Begleiterinnen und Begleiter“ der Polizistinnen und Polizisten, die mit existentiellen Erfahrungen von Tod, Leid und Gewalt konfrontiert seien wie in kaum einem anderen Beruf. „Polizeiseelsorge berührt persönlich belastende und menschlich hochsensible Bereiche“, sagte Rekowski.

Die Evangelische Kirche im Rheinland sei sich der Bedeutung der Polizeiseelsorge bewusst und nehme dieses Arbeitsfeld seit 2009 als landeskirchliche Aufgabe mit einem Team von sechs Pfarrerinnen und Pfarrern unter Leitung des leitenden Landespfarrers wahr. Sie setze dafür zudem erhebliche finanzielle Mittel ein, die auch im Rahmen der jüngsten Sparbeschlüsse auf landeskirchlicher Ebene nicht reduziert worden seien.