Pressemitteilung

Ein Dorf bekommt ein neues Gesicht

Wiederaufbauprojekt in Reshan Mahala

  • 21.3.2002

Düsseldorf – Der erste Spatenstich ist getan, die Bauvorhaben gehen zügig voran: Das umfangreiche Wiederaufbauprojekt in Reshan Mahala, einem fast völlig zerstörten Dorf im Kosovo, läuft. Die Evangelische Kirche im Rheinland will das Dorf mit der Johanniter-Unfall-Hilfe und dem Diakonischen Werk bis zum Jahresende wiederaufbauen. Zur Zeit wohnen 220 Erwachsene und 54 Kinder, davon 20 Waisenkinder, in zerstörten Häusern, ohne medizinische Grundversorgung und ohne funktionierende Verwaltung. Geplant ist die Einrichtung einer medizinischen Ambulanz, zweier Schulräume und einer Kindertagesstätte in einem Dorfgemeindehaus sowie die Instandsetzung von 17 Wohnhäusern. Die Dorfbevölkerung soll dabei unter fachkundiger Anleitung eingebunden werden.


Zum „Spatenstich“ und letzten Organisationsabsprachen waren Landeskirchenrat Jörn-Erik Gutheil, Ausländerdezernent der rheinischen Kirche, und Heinz Rinas vom Regionalverband Köln der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. vor Ort. Fotos von Stefan Trappe und ein Reisebericht von Jörn-Erik Gutheil geben Eindrücke von der Reise wieder.


Reshan Mahala ist ein Ortsteil von Grejceve, einem Ort, der unter den Kriegshandlungen im Kosovo besonders gelitten hat. Die Konfrontationslinie der verfeindeten Gruppen verlief zum Teil gleich zweimal durch diese Region. Außerdem liegt Reshan Mahala im deutschen Sektor des Kosovo, so dass Transporteinheiten der KFOR-Einheiten der Bundeswehr für den Wiederaufbau in Anspruch genommen werden und die Sicherheit während der Baumaßnahmen gewährleisten können.


Die rheinische Kirche will nicht nur das Dorf wieder aufbauen und die Infrastruktur verbessern. Es sollen auch Partnerschaften aufgebaut werden, um den Menschen in der Region das Leben zu erleichtern. Mit Lehrwerkstätten, Verbesserungen des Straßenbaus und Hilfen in der Landwirtschaft können Möglichkeiten für die Existenzsicherung geschaffen werden, die zur Zeit in Reshan Mahala völlig fehlen. Auch freiwillig zurückkehrende Flüchtlinge sollen damit in das Wiederaufbauprojekt integriert werden.


Der Wiederaufbau wird schätzungsweise eine Million Mark kosten (ohne Eigenleistungen). Erfreulich ist die Unterstützung des Projekts in den rheinischen Kirchenkreisen und Gemeinden. Die Spendenliste wird immer länger.  (Siehe unter www.ekir.de)


Viele Gemeinden wollen auch Kollekten aus Gottesdiensten, Synoden oder Erlöse von Gemeindefesten für das Projekt zur Verfügung stellen. Das Diakonische Werk im Rheinland und die rheinische Kirche haben je 50 000 Mark bereit gestellt.
  Broschüre zum Download (684KB)
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Reisebericht von Jörn-Erik Gutheil


Fotos von Stefan Trappe