Pressemitteilung

Rheinische Kirchenleitung trifft in Warschau polnische Regierungsvertreter

Präses Schneider legt einen Kranz am Mahnmal des Ghettos nieder

  • Nr. 66/2011
  • 15.6.2011
  • 2287 Zeichen

Ihr Interesse an der Zusammenarbeit mit den protestantischen Minderheitenkirchen in Polen haben Vertreter der polnischen Regierung am Dienstag bei einem Treffen mit der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland bekräftigt. Präses Nikolaus Schneider, ein Teil der rheinischen Kirchenleitung sowie die Bischöfe der Evangelisch-Augsburgischen und Evangelisch-Reformierten Kirche waren zum Gespräch mit Jacek Michalowski eingeladen, dem Leiter der Präsidialkanzlei. Anwesend war auch Maciej Klimczak, Staatssekretär in der Präsidialkanzlei und früherer Mitarbeiter des Ministeriums für Kunst und Kultur.

Michalowski als Vertreter des polnischen Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski betonte, der Staatspräsident reise häufig ins protestantisch geprägte Teschener Schlesien. Die dortige Vielfalt der Völker und Kulturen liege ihm sehr am Herzen. Beide Politiker berichteten ihren deutschen Gästen von sehr persönlichen Erfahrungen mit der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen beispielsweise in der Gedenkstätte Auschwitz. Vor allem zukunftsweisende Projekte mit jungen Menschen gelte es unter Beteiligung mehrerer Kirchen in die Wege zu leiten, darüber waren sich Gastgeber und Gäste aus Deutschland einig. Hohe Erwartungen im Hinblick auf die Versöhnung habe man für die Zeit der EU-Ratspräsidentschaft Polens, sagte Präses Nikolaus Schneider. „Wir wollen für den Frieden beten, aber in allen Bereichen wie Wirtschaft oder Kultur auch den Frieden leben, so dass ein Netzwerk entsteht, aus dem nie wieder Krieg werden kann.“

Bewegend war ein weiterer Programmpunkt der Gäste aus der rheinischen Kirche: Am Mahnmal für die Opfer des Warschauer Ghettos legten die Kirchenleitungsmitglieder unter Führung von Präses Nikolaus Schneider in einer Zeremonie mit Gebet und Gesang einen Kranz nieder.

Auf dem Programm der Delegation der rheinischen Kirche standen am Dienstag unter anderem ein Besuch beim Ökumenischen Rat sowie ein Abendessen in der Deutschen Botschaft. Die Reise durch Polen wird die Kirchenleitung auch zur Gedenkstätte des einstigen Konzentrationslagers Auschwitz führen.