Pressemitteilung

Nah bei den Menschen sein und die gute Nachricht weitersagen

Präses Schneider zum fast vergangenen „Jahr der Taufe“

  • Nr. 127/2011
  • 28.11.2011
  • 2024 Zeichen

Ein positives Bild hat Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, von den Aktionen des fast vergangenen Jahres gezeichnet, das in der Landeskirche als „Jahr der Taufe“ begangen wurde. „Wir haben Menschen zur Taufe eingeladen – an ungewöhnlichen Orten zum Beispiel: an Bächen und Seen“, sagte Schneider am Montagabend vor Journalistinnen und Journalisten. „Wir haben Alleinerziehende eingeladen, ihre Kinder taufen zu lassen und ein großes Familienfest mit anderen Alleinerziehenden in der Gemeinde zu feiern. Und die Erfahrungen zeigen jetzt: Die, die sich bisher nicht trauten, als Kleinstfamilie zu feiern oder die es sich schlicht nicht leisten können, haben sich einladen lassen und sind gekommen.“

Er sei den Gemeinden dankbar, dass sie die Leitvorstellung, missionarisch Volkskirche sein und bleiben zu wollen, auf diese Weise mit Leben gefüllt haben: „Als missionarische Volkskirche müssen wir dran bleiben, den Menschen die gute Nachricht von der heilenden und helfenden Nähe Gottes weiterzusagen! Kirche muss nah bei den Menschen sein“, sagte Schneider weiter.

Auch im Jahr 2012 werden daher viele Gemeinden zu besonderen Tauffesten einladen. Dasselbe Ziel, sagte Schneider, verfolgten die „Kurse zum Glauben“, bei denen Menschen entdeckten, was das Evangelium für das eigene Leben bedeuten könne.

Die Rahmenbedingungen für kirchliches Leben änderten sich rasant, stellte Schneider fest: „Weil das Geld nicht mehr für alles reicht, was wir bisher getan haben, werden Kirchen geschlossen, Kindergärten aufgegeben, Kirchenmusiker- und Jugendleiterstellen gestrichen und Pfarrstellen nicht mehr besetzt. Das ist für uns schmerzlich und mühsam.“ Die fetten Jahre seien vorbei, sagte der Präses und fuhr fort: „Aber gerade das ,Jahr der Taufe’ hat eindrücklich gezeigt, dass materiell magere Jahre keine geistlich dürren Jahre sein müssen.“