Pressemitteilung

Große Anerkennung vom Minister für den Kampf gegen das tödliche Virus

Initiative „Kirche und Wirtschaft gemeinsam gegen Aids“

  • Nr. 88 / 2006
  • 1.6.2006
  • 4421 Zeichen

Das Programm „Kirchen und Wirtschaft gemeinsam gegen Aids“ in Namibia und Südafrika bewährt sich über die Erprobungsphase hinaus. Das ist die Bilanz der beiden Auswertungstagungen in Windhoek und Kapstadt. „Sie verändern das Leben von Menschen.“ Das sagte der Geschäftsführer des Strumpfherstellers Franz Falke Textiles SA, Bert Pictor, bei der Tagung in Kapstadt. Falke ist eines der beteiligten Unternehmen, die für ihre Mitarbeitenden das Programm der drei evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen in Anspruch nehmen. Aufklärung und Beratung am Arbeitsplatz, darum geht es in dem Programm.


„Große Anerkennung“ für das Programm zollte auch der namibische Minister für Naturschutz und Tourismus, Willem Konjore. Schließlich sei HIV/Aids „eine der größten Herausforderungen, vor denen wir stehen“. Die Kirchen und ihre Aids-Programme gingen in die Regionen, die die Regierung nicht erreiche, so der Minister.


In Namibia werden über das Programm vor allem Beschäftigte in ländlichen Gegenden angesprochen, Menschen, die in Ferienhäusern und auf Farmen arbeiten. Hier gehe es zunächst um Aufklärung über Zusammenhänge und Folgen von HIV und Aids, berichtet Pfarrer Christian Sandner, neben Landeskirchenrätin Elke Wieja rheinisches Mitglied der internationalen Steuerungsgruppe für das Programm. Außerdem biete das Programm den Menschen die Möglichkeit zum freiwilligen Test, Beratung und eventuell Hilfen fürs Leben. Aids-Kranke erhalten Zugang zu Medikamenten.


Rheinische Kirche stellt jährlich 30.000 Euro zur Verfügung


Problemanzeige derzeit bei den Richtlinien für mobile freiwillige Beratung und Tests: Diese müsse das Gesundheitsministerium dringend erlassen, damit das Programm fortgesetzt werden könne, so Sandner, der auch Vorsitzender des Ausschusses für außereuropäische Ökumene und Mission der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) ist. Die EKiR unterstützt das Programm „Kirchen und Wirtschaft gemeinsam gegen Aids“ jährlich mit 30.000 Euro. In diesem Jahr gehen weitere 50.000 Euro nach Namibia, so Landeskirchenrätin Elke Wieja. Mit diesem Geld können unter anderem die mobilen Tests im ländlichen Raum in Namibia finanziert werden. Unter anderem sollen Kühlschränke gekauft werden, in denen das Blut für die Tests auf den langen Überlandfahrten aufbewahrt werden muss.


Kritik an südafrikanischer Regierung


Komplett verschiedene Haltung der Nachbarländer:  Im Blick auf Südafrika kritisiert Elke Wieja die fortdauernde Verleugnung des Themas Aids auf Seiten der Regierung. Selbst die Gesundheitsministerin wolle immer noch glauben machen, Vitamine, homöopathische Mittel und eine Dusche könnten gegen Aids helfen. Gleichzeitig sei die Stigmatisierung der Betroffenen groß, so Wieja. Deshalb sei das Programm der evangelischen Kirchen so dringend.


Neben Falke gehören mehrere Hotels und mittelständische Betriebe zu den Firmen, die in Südafrika am Programm beteiligt sind bzw. sich beteiligen wollen. In nächster Zeit soll es auch in Südafrika stärker auf das Land ausgeweitet werden. Nur ein Beispiel: „Wir wollen in Mpumalanga auf die Farmen gehen“, so Sandner. Die örtlichen Kirchengemeinden würden dort einbezogen. Für diese Erweiterungen ist das Programm dringend auf Spenden angewiesen.


Das südliche Afrika ist nach wie vor die am schlimmsten von HIV und Aids betroffene Region der Welt. Zwei Drittel der HIV-infizierten Menschen kommen von dort, so der zur heute beginnenden Welt-Aids-Konferenz der Vereinten Nationen in New York erscheinende Welt-Aids-Bericht der Uno. Allein im vorigen Jahr sind zwei Millionen Menschen im südlichen Afrika an Aids gestorben, so der Bericht.


Spendenkonto: Landeskirchenamt Düsseldorf, KD-Bank Duisburg (BLZ 350 601 90), Konto Nr. 1010177037, Verwendungszweck RT 3000.52.6900.34 – Aids-Hilfe südliches Afrika


Mehr Informationen im Internet


Aids-Arbeit der EKiR: http://www.ekir.de/ekir/672_37666.asp
Download: press statement
15. Juli, Nacht der Solidarität, Aktionsbündnis gegen Aids, www.aids-kampagne.de


Welt-Aids-Bericht der Uno
http://www.unaids.org/en/HIV_data/2006GlobalReport/default.asp