Pressemitteilung

Präses Schneider: „Endlich eine gute Botschaft in einem verfahrenen Prozess.“

Aktionsplan Integration der NRW-Landesregierung

  • Nr. 109 / 2006
  • 28.6.2006
  • 2129 Zeichen

Mit deutlichen Worten der Anerkennung kommentieren führende Vertreter der  Evangelischen Kirche im Rheinland den gestern vom NRW-Landeskabinett beschlossenen „Aktionsplan Integration“, der mit einem 20-Punkte-Programm  das Land Nordrhein-Westfalen zum „Land der neuen Integrationschancen“ machen will. „Es gibt politische Entscheidungen, die man nur begrüßen kann“, so Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Mit Blick auf die umfassenden Maßnahmen – von der Sprachförderung für Vorschulkinder und Unterstützung der Eltern bis hin zu Fördermaßnahmen für Ausbildung und Zugang zum Arbeitsmarkt und vor allem das Angebot eines kooperativ ausgerichteten islamischen Religionsunterrichts –  sei festzustellen: „Es lässt alles darauf schließen, dass ein dynamischer Entwicklungsprozess eingeleitet werden soll. Dies ist endlich auch einmal eine gute Botschaft in einem verfahrenen Prozess.“



Harald Bewersdorff, Oberkirchenrat und Leiter der Abteilung Erziehung und Bildung der rheinischen Kirche, erinnerte daran, dass das Land NRW und die muslimischen Verbände in Fragen des Religionsunterrichts in einem Verfassungsstreit liegen. Bisher seien die Versuche gescheitert, einen islamischen Religionsunterricht in der Schule nach den Vorgaben des Grundgesetzes zu entwickeln. Die nun geplanten Schulversuche in Köln und Duisburg, bei denen in Deutschland ausgebildete Religionslehrer mit islamischen Verbänden und dem Schulministerium unter deutscher Schulaufsicht zusammenarbeiten sollen, seien ein Neuanfang. Auch den geplanten Einsatz zweisprachiger Lehrkräfte begrüßte Bewersdorff. „Der Aktionsplan ist ein Weg, der Identität und Verständigung zu Markenzeichen von Bildung macht“, so Bewersdorff, und weiter: „Er ist ein Zeichen dafür, dass die 290.000 muslimischen Schülerinnen und Schüler in NRW ernst genommen werden. Er unterstreicht die integrative Aufgabe von Religion in der Schule und dass Bildung und Religion zusammengehören.“