Pressemitteilung

Airportseelsorge in Düsseldorf: Ein Pfarrer mit einem riesigen „Gemeindehaus“

Detlev Toonen als Nachfolger von Pfarrerin Antje Reichow vorgestellt

  • Nr. 115 / 2006
  • 5.7.2006
  • 2653 Zeichen


Die Menschen, für die er da ist, kommen aus aller Herren Länder. Sein „Gemeindehaus“ ist riesig: Pfarrer Detlev Toonen (50) wurde heute als neuer Seelsorger auf dem Düsseldorfer Flughafen offiziell vorgestellt. Der Airportseelsorger hat die Nachfolge von Pfarrerin Antje Reichow (49) angetreten, die am 1. September 2001, die Arbeit für die Passagiere und Mitarbeitende auf dem Flughafen begonnen hat. Sie zieht nun aus persönlichen Gründen nach Bayern. „Pfarrerin Reichow hat sich als Pionierin in dieser für die rheinische Kirche noch jungen Arbeit viel Vertrauen als Seelsorgerin für die Fluggäste, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Flughafen, Airlines und Behörden erworben“, sagte der für diesen Arbeitsbereich zuständige Landespfarrer Dr. Ullrich Wimmer am Vormittag beim Stabwechsel in der Airportseelsorge vor Journalistinnen und Journalisten.


Die Anerkennung dieses für ihn nicht mehr wegzudenkenden Dienstes drücke sich auch darin aus, dass Flughafengesellschaft und zum Beispiel die LTU die Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Airportseelsorge im Alltag unterstützen, finanziell möglich gemacht haben. „Auf diesem soliden Fundament kann Pfarrer Toonen aufbauen“, so Wimmer. Der Seelsorgedienst auf dem größten internationalen Flughafen im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland schaffe für kirchenferne Menschen eine gute Möglichkeit zur Begegnung mit Kirche. Im Bereich der Seelsorge bietet der Dienst auf dem Flughafen aufgeregten, ängstlichen, orientierungslosen und überforderten Passagieren Hilfe in Form von Begleitung und Gesprächen an und lädt regelmäßig zu Gottesdiensten im Terminal ein. Darüber hinaus ist die Airportseelsorge in das Notfallkonzept des Flughafens eingebunden. Daraus können sich Kriseninterventionen bei Einzelpersonen sowie bei größeren Ereignissen im Luftverkehr ergeben – wie zum Beispiel die Betreuung der Angehörigen der Opfer der Brandkatastrophe vom 11. April 1996. Nach dem Tsunami am 2. Weihnachtstag 2005 koordinierte die Airtportseelsorgerin die Betreuung der Überlebenden und der Angehörigen der Opfer.


Pfarrer Detlev Toonen, Vater zweier Kinder, war 14 Jahre lang Gemeindepfarrer in Oberhausen. Neben einer klinischen Seelsorgeausbildung verfügt der Hobbyschwimmer und -maler über eine psychotherapeutische Ausbildung. Vier Jahre lang leitete er die psychologische Beratungsstelle Oberhausen. Ein Arbeitsschwerpunkt war auch der Religionsunterricht an verschiedenen Schulen.