Pressemitteilung

Landeskirchenrat Gutheil: Trotz des Ruhestands weiter für Integration aktiv

Profilierter Fachmann für Asylrecht und Migration wird 65 Jahre alt

  • Nr. 104/2008
  • 22.8.2008
  • 2282 Zeichen

Er wird 65 Jahre alt, er hat den Ruhestand vor Augen – doch mit einigen seiner Aufgaben geht er in die Verlängerung: Landeskirchenrat Jörn-Erik Gutheil wird bis Februar die Themen Migration und Integration weiter betreuen. Im Auftrag der Kirchenleitung wird der Migrationsdezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) über seinen 65. Geburtstag am 29. August hinaus diese Themen vorerst im Blick behalten: Migration, Zuwanderung, Flüchtlinge, Aussiedler sowie ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Hintergrund ist die Umstrukturierung der Aufgabenfelder im Landeskirchenamt, die bis Februar abgeschlossen sein soll.

„Jörn-Erik Gutheil hat diesem Arbeitsfeld unserer Kirche ein unverwechselbares Profil gegeben“, so Präses Nikolaus Schneider: Der scheidende Landeskirchenrat sei mit einer großen Sensibilität für Menschen und Themen wie auch mit nicht zu unterschätzender Durchsetzungskraft begabt.

Gegengewicht zur Geschichtsvergessenheit

Die Migrations- und Integrationsarbeit der rheinischen Kirche sei europäisch profiliert und ein „Gegengewicht zur Geschichtsvergessenheit“, erklärt Gutheil im ekir.de-Interview. Viele jüngere Menschen wüssten über die NS-Zeit nicht mehr Bescheid; andere wollten davon nichts mehr hören. Doch wer sich nicht erinnere, sei in Gefahr, es noch einmal zu tun, so Gutheil. „Das wollen wir mit allen Kräften verhindern.“

Kritik äußert Gutheil an den „Abwehrmechanismen“ Europas gegen Flüchtlinge vor allem in Mittelmeer und Atlantik. Viele Flüchtlinge, die mit der Hoffnung auf Sicherheit nach Europa zu gelangen versuchten, verlieren ihr Leben, sagt Gutheil im Vorfeld der 11. Europäischen Asylrechtstagung im September in Griechenland. „Dagegen müssen wir etwas tun.“

„Kirche wird mehr denn je gebraucht“, da sei er ganz optimistisch, gerade in den elementaren Fragen der Menschen wie die Frage nach einem hoffnungsreichen Leben, zieht der Theologe grundsätzlich Bilanz. Deshalb brauche die Kirche Menschen, „die optimistisch sind und sich vom Evangelium anstecken lassen“.

Das komplette Interview steht auf der Homepage der Evangelischen Kirche im Rheinland – www.ekir.de – zum Anhören bereit.