Pressemitteilung

Eine Ration Lust und jede Menge Kinder, die die Gegenwart der Kirche sind

23. Rheinischer Kindergottesdiensttag im September in Wuppertal

  • Nr. 110/2008
  • 28.8.2008
  • 4026 Zeichen

Um Neues und auch um Bewährtes in Sachen „Kirche mit Kindern“ geht es beim 23. Rheinischen Kindergottesdiensttag am 13. September 2008 in Wuppertal. Unter der Überschrift „LustRATION für Mitarbeitende“ treffen sich – nach dem bisherigen Stand der Anmeldungen – knapp 600 Helferinnen und Helfer aus Kindergottesdiensten und -bibeltagen, Familien- und Krabbelgottesdiensten, um neue Formen der spirituellen und religionspädagogischen Arbeit mit Kindern kennen zu lernen, sich über Erfahrungen auszutauschen und um gemeinsam zu feiern.


„Kinder sind für unsere Kirche nicht nur Zukunft, sondern die Gegenwart“, freute sich der Organisator, Landespfarrer Rüdiger Maschwitz von der rheinischen Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kindergottesdienst, heute bei der Vorstellung des Programms in der Unterbarmer Hauptkirche: „Jungen und Mädchen sind in der Kirche viel stärker präsent als Erwachsene.“ In der Tat nehmen im Schnitt sonntags gut acht Prozent der evangelischen Vier- bis Zwölfjährigen an ihren Gottesdiensten teil; bei den Erwachsenen liegt die Quote etwa bei der Hälfte. Und auch im statistischen Rückblick hat sich der Kindergottesdienst gut entwickelt: Vor knapp 30 Jahren lag die Quote noch bei „nur“ vier bis fünf Prozent. Dabei, so Maschwitz, ist es eben nicht mehr allein der sonntägliche Kindergottesdienst, mit dem die evangelische Kirche Jungen und Mädchen ein geistliches Angebot mache: Längst sind Krabbelgottesdienste, Kindergartengottesdienste und Familiengottesdienste ebenso attraktive wie bewährte Formen.


Passgenaue Angebote für die jeweilige Gemeinde


Zu diesen erfolgreichen Formen zählen auch (regelmäßige) Kinderbibeltage oder -wochen, unterstrich auch Thomas Corzilius, Pfarrer der Gemeinde Unterbarmen, in der der Kindergottesdiensttag im September zu Gast sein wird, aus eigener Erfahrung: In seinem Bezirk gibt es einmal monatlich am Samstagvormittag einen dreistündigen Kinderbibeltag. „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das ,Familien-Wochenende’ verändert“, beschreibt er den Wandel: „Der Sonntagmorgen, traditionelle Zeit des Kindergottesdienstes, ist für viele Familien der einzige Tag, an dem sie ausschlafen können. Deswegen müssen wir in den Gemeinden Phantasie haben, wie wir dem veränderten Verhalten Rechnung tragen.“ Deswegen das Angebot am Samstag, das regelmäßig 35 bis 50 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren anlockt, während im Nachbar-Pfarrbezirk sich der sonntägliche Kindergottesdienst mit hohen Teilnehmerzahlen (wieder) etabliert hat. Das Beispiel zeige, so Rüdiger Maschwitz, dass unterschiedliche, aber passgenaue Zielgruppenangebote Erfolg bringen.


In regelmäßigen Kindergottesdiensten engagieren sich in der rheinischen Kirche zwischen Emmerich und Saarbrücken rund 6.500 zumeist ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Zahl der Helferinnen und Helfer, die bei Kinderbibelwochen und -tagen mitmachen, liege etwa in gleicher Höhe, erklärte Landespfarrer Maschwitz. Allerdings gebe es bei den Ehrenamtlichen einen großen Mangel an (jungen) Männern: „Uns fehlen die männlichen Kristallisationspunkte in der religionspädagogischen Arbeit. Dabei sind profilierte Männer und Jugendliche dringend nötig.“ Die großen Jungs, so meinte Maschwitz augenzwinkernd, dürften „auch ein bisschen ,schräg’ sein – die Kids mögen das.“


In den Workshops des 23. Rheinischen Kindergottesdiensttages, der in der Unterbarmer Hauptkirche, der Christuskirche und der Gesamtschule Barmen stattfindet, geht es u.a. um „Bewegtes Erzählen mit Herz, Mund, Händen“, Abendmahl mit Kindern und Familiengottesdienste für behinderte und nicht-behinderte Menschen. Anmeldungen sind noch möglich.


Mehr Informationen im Internet: www.kindergottesdienst.org