Pressemitteilung

Kollekte für Gush Shalom

Eröffnungsgottesdienst der Landessynode:

  • 10.1.2003


550 Besucherinnen und Besucher kamen am Sonntag, 5. Januar 2003, zum Eröffnungsgottesdienst der Landessynode in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr – die Kirche war voll besetzt. Sie sammelten eine Kollekte von 2.347,32 Euro für die israelische Friedensgruppe „Gush Shalom“ Die Gruppe wurde 1992 vom ehemaligen Parlamentsabgeordneten und Publizisten Uri Avnery gegründet, der 1923 als Helmut Ostermann in Beckum/Westfalen geboren wurde und nach dem Aufstieg Hitlers 1933 mit seinen Eltern nach Palästina emigrierte. Im Jahr 2001 erhielt er für „Gush Shalom“ den Alternativen Nobelpreis.


Gush Shalom hat sich unabhängig von der jeweiligen regierenden Koalition immer für den Rückzug Israels auf die Grenzen von 1967 eingesetzt und die Gründung eines palästinensischen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt eingesetzt. Seit Beginn der Al-Aqsa-Intifada ist die Gruppe kontinuierlich durch Demonstrationen, Mahnwachen, Zeitungsanzeigen und direkte gewaltfreie Aktionen aktiv. Sie ruft zum Boykott von Produkten aus israelischen Siedlungen in den palästinensichen Gebieten auf. Mit der Kollekte soll die Friedensgruppe nicht nur finanziell, sondern angesichts der massiven Kritik der israelischen Regierung auch moralisch unterstützt werden.


Eine zweite Kollekte, bestehend aus den Tagegeldern der Synodalen, ist für den Bau der „Dar-Al-Kalima-Akademie“ in Bethlehem vorgesehen. Dar-Al-Kalima heißt „Haus des Wortes“ und soll ein Zeugnis der Kraft und der Zuverlässigkeit des Wortes Gottes sein, nicht zuletzt für die bedrängten palästinensischen Christinnen und Christen. Ziel der Akademie ist es, christliche Traditionen in Entwicklungsländern und in der arabischen Welt zu fördern. Die Akademie wird sich kontextuellen Theologien, arabisch-islamischen Studien, christlicher Bildung, palästinensischer Geschichte und Archäologie sowie der Kirchengeschichte in Entwicklungsländern widmen. Außerdem sollen neue Formen orientalischer Spiritualität, Musik und Liturgie und christliche Kunst weiter entwickelt werden.


Die Akademie wird ein Begegnungszentrum für Menschen mit verschiedenen religiösen und kulturellen Wurzeln sein. Außerdem werden hier dringend benötigte Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen.