Pressemitteilung

Kirche macht 46 zusätzliche Lehrstellen für Jugendliche locker

Positive Zwischenbilanz der Aktion „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“:

  • 12.8.2003


In nur 14 Tagen sind 46 zusätzliche Lehrstellen für Jugendliche „gesammelt“ worden. Einige davon sind bereits besetzt, für die meisten laufen derzeit die Vorstellungsgespräche. Diese positive Zwischenbilanz der bundesweit einzigartigen Initiative „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ der Evangelischen Kirche im Rheinland hat deren Präses Nikolaus Schneider heute vor der Presse in Düsseldorf gezogen. „Es ist ermutigend zu erleben, dass das Geld, die Zeit und die Kreativität, die wir mit dieser Aktion für Jugendliche einsetzen, so schnell und so wirkungsvoll auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Dafür danke ich allen Beteiligten herzlich“, so der Präses. 500.000 Euro hat die Landeskirche als garantierten Förderbetrag für mindestens 49 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Dank für das Engagement der rheinischen Kirche gab es auch von NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück, der eigens zur Präsentation der Zwischenergebnisse ins Landeskirchenamt gekommen war.


Präses Nikolaus Schneider hatte die Ausbildungsplatzinitiative seiner Landeskirche Ende Juli ins Leben gerufen, um Jugendlichen, die zum Beginn des Ausbildungsjahres ohne Lehrstelle sind, doch noch eine Perspektive zu geben. „Das werden nach Schätzungen der Bundesanstalt für Arbeit bundesweit etwa 70.000 sein; alleine auf dem Gebiet der rheinischen Kirche zwischen Emmerich und Saarbrücken rund 30.000“, so Nikolaus Schneider, „und die dürfen wir nicht im Regen stehen lassen. Eine Ausbildung schafft Zukunftsperspektive“. Für die Jugendlichen, die von der kirchlichen Aktion profitieren heißt die persönliche Zukunftsperspektive nun zum Beispiel Hauswirtschafter, Fachinformatiker, Verwaltungsangestellte, Bäckerin, Industrieglaser, Tankwart, Maler oder Bäckereifachverkäuferin.


Damit das möglich wird, unterstützt die Evangelische Kirche im Rheinland derzeit in sieben besonders betroffenen Regionen des rheinischen Kirchengebietes – Duisburg, Essen, Oberhausen, Solingen, Wuppertal, Bad Kreuznach und Trier – die Einrichtung von je mindestens sieben zusätzlichen Ausbildungsplätzen mit einem Zuschuss von maximal 10.000 Euro. Dieser wird in drei Raten während der dreijährigen Lehrzeit ausgezahlt. Das entspricht in NRW etwa 30 Prozent der Bruttopersonalkosten. Gefördert werden die Plätze in den Einrichtungen der rheinischen Kirche und ihrer Diakonie sowie in mit der Kirche verbundenen Handwerks- und Wirtschaftsbetrieben. In den Regionen haben die Superintendenten der 18 betroffenen Kirchenkreise die Aktion „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ konkret umgesetzt: In Kooperationsgesprächen zwischen den örtlichen Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und den Arbeitsämtern unter Beteiligung des DGB haben sie die Stellen „locker gemacht“ und Kontakte zu Unternehmern und zu Jugendlichen geknüpft. Je nach Ausgangslage in den Regionen werden die Fördermöglichkeiten dem Bedarf angepasst. So werden in einigen Regionen (z. B. Bad Kreuznach) mehr als die geplanten sieben Lehrstellen gefördert werden können. In anderen Regionen (Solingen/Remscheid) ist angedacht, dass Geld auch in Maßnahmen zur Qualifizierung zur Fachoberschulreife bzw. zum Hauptschulabschluss investiert wird, da dies nach Auskunft aller regional Beteiligten für die Errichtung und Besetzung zusätzlicher Ausbildungsplätze von entscheidender Bedeutung ist. Entsprechende Planung laufen dort derzeit.


 


Lehrstellen und Spenden werden weiter gesammelt


„Mein Dank gilt aber nicht nur jenen, die die zusätzlichen Stellen eingerichtet bzw. ,gesammelt‘ haben, sondern auch allen, die unsere Aktion mit ihrer Spende unterstützen“, so Präses Schneider. Bislang sind rund 113.000 Euro für „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ gespendet worden: In Zeiten, „da wir als Kirche keine Spendierhosen anhaben können, aber sehen, dass unser Einsatz hier nötig ist“, sei es wichtig, dass viele Menschen durch ihren finanziellen Beitrag zum Erfolg der Aktion beitrügen. „Damit zeigen sie, dass sie die Sache der Jugendlichen ohne Lehrstelle zu ihrer Sache machen“, sagte Schneider.


Ungeachtet der fast erreichten Zahl der 7 x 7 zusätzlichen Ausbildungsplätze setzt die Evangelische Kirche ihre Aktion fort, um möglichst vielen Jungen und Mädchen mit einer Lehre auch eine Zukunftsperspektive eröffnen zu können. Und auch die Spenden dafür werden weiter gesammelt. Das Spendenkonto der Initiative „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ hat die Nummer 777 777 76 bei der KD-Bank
(BLZ 350 601 90). Auch online sind Spenden unter www.ekir.de/7×7 möglich. Es genügt die Eingabe des Betrages, des Namens und der persönlichen Kontodaten, und die Spende wird vom Konto per Lastschrift abgebucht. Über eine sichere Internetverbindung werden die Angaben so verschlüsselt übertragen, dass Dritte diese nicht abfangen können.