Pressemitteilung

7 x 7 = 55 (und mehr)

Ausbildungsplatzinitiative der rheinischen Kirche erfolgreich:

  • 17.9.2003


„Bei uns ergibt 7 x 7 mindestens 55. Das ist nicht der Beleg dafür, dass wir in Religion ,sehr gut‘ und in Mathe ‚mangelhaft‘ sind. Das ist vielmehr das hervorragende Ergebnis unserer Bemühungen um zusätzliche Ausbildungsplätze“, erklärte Nikolaus Schneider (56), Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, in Wuppertal. Bei der Evangelischen Altenhilfe Wichlinghausen besuchte der Präses den Auszubildenden Jan Rodrigo Dermann, der durch die Schneider-Initiative „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ eine Lehrstelle für dieses Jahr bekommen hat, an dessen erstem Arbeitstag.


Angesichts der besorgniserregend hohen Zahl von Schulabgängerinnen und –abgängern, die zum Beginn des Lehrjahres ohne Ausbildungsplatz sind, hat die Landeskirche 500.000 Euro als garantierten Förderbetrag für mindestens 49 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. „Unser Ziel der 7 x 7 zusätzlichen Stellen haben wir inzwischen deutlich übertroffen“, bilanzierte Schneider. Seit Beginn der Aktion Ende Juli sind durch die Initiative schon 55 neue Ausbildungsstellen in Kirche, Diakonie, Handel, Handwerk und Dienstleistungsgewerbe geschaffen worden. Vier weitere Stellen sind nach Angaben Schneiders bereits fest zugesagt.


Bei seinem Besuch in der Wuppertaler Alteneinrichtung, die mit Hilfe der Gelder aus der Initiative kurzfristig einen zusätzlichen Ausbildungsplatz für den noch neuen Berufszweig „Kaufmann im Gesundheitswesen“ eingerichtet hat, wurde Nikolaus Schneider von Dr. Jürgen Rüttgers, dem nordrhein-westfälischen CDU-Vorsitzenden und Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag begleitet. Rüttgers zählt zu den Erstspendern, die die Aktion der Evangelischen Kirche im Rheinland mit angeschoben haben. „So wie Dr. Rüttgers, der ja derzeit selbst mit einer Tour durch das Land um Lehrstellen wirbt, haben viele Menschen mit ihrer Spende für ,7 x 7‘ die Sache der Jugendlichen zu ihrer Sache gemacht“, erläuterte Schneider, „bislang kamen so mehr als 150.000 Euro zusammen. Dafür bin ich allen Spenderinnen und Spendern sehr dankbar“.


Individuelle Förderung in sieben Regionen der rheinischen Kirche


Präses Nikolaus Schneider hatte die Initiative im Juli ins Leben gerufen, „um die Jugendlichen nicht in die Perspektivlosigkeit zu schicken. Für 55 Mädchen und Jungen heißt die Perspektive nun u.a. Maler und Lackierer, Bäckerin, Krankenschwester, Tourismuskauffrau oder Elektroinstallateur. Damit das möglich wird, unterstützt die Evangelische Kirche im Rheinland derzeit in sieben besonders betroffenen Regionen des rheinischen Kirchengebietes – Duisburg, Essen, Oberhausen, Solingen, Wuppertal, Bad Kreuznach und Trier – die Einrichtung von je mindestens sieben zusätzlichen Ausbildungsplätzen mit einem Zuschuss von maximal 10.000 Euro. Dieser wird in drei Raten während der dreijährigen Lehrzeit ausgezahlt. Das entspricht in NRW etwa 30 Prozent der Bruttopersonalkosten. Gefördert werden die Plätze in den Einrichtungen der rheinischen Kirche und ihrer Diakonie sowie in mit der Kirche verbundenen Handwerks- und Wirtschaftsbetrieben. In den Regionen haben die Superintendenten der 18 betroffenen Kirchenkreise die Aktion „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ konkret umgesetzt: In Kooperationsgesprächen zwischen den örtlichen Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und den Arbeitsämtern unter Beteiligung des DGB haben sie die Stellen „locker gemacht“ und Kontakte zu Unternehmern und zu Jugendlichen geknüpft. Je nach Ausgangslage in den Regionen werden die Fördermöglichkeiten dem Bedarf angepasst. So werden in einigen Regionen (z. B. Bad Kreuznach) mehr als die geplanten sieben Lehrstellen gefördert werden können. In anderen Regionen (Solingen/Remscheid) soll Geld auch in Maßnahmen zur Qualifizierung zur Fachoberschulreife bzw. zum Hauptschulabschluss fließen, da dies nach Auskunft aller regional Beteiligten für die Errichtung und Besetzung zusätzlicher Ausbildungsplätze von entscheidender Bedeutung ist. Entsprechende Planung laufen derzeit. Präses Schneider: „Ich bin dankbar, dass so viele Menschen so viel Kreativität in sachgerechte Lösungen investieren, die für die Jugendlichen Zukunftsperspektiven eröffnen.“


Spenden sind nach wie vor gefragt


Das Spendenkonto der Initiative „7 x 7 – Kirche für Ausbildung“ hat die Nummer
777 777 76 bei der KD-Bank (BLZ 350 601 90). Auch online sind Spenden unter www.ekir.de/7×7 möglich. Es genügt die Eingabe des Betrages, des Namens und der persönlichen Kontodaten, und die Spende wird vom Konto per Lastschrift abgebucht. Über eine sichere Internetverbindung werden die Angaben so verschlüsselt übertragen, dass Dritte diese nicht abfangen können.