Pressemitteilung

Das Pfarrhaus bleibt ein besonderes Ort

Symbol, Wohnraum, Kommunikationstreffpunkt :

  • 14.1.2002

Das Pfarrhaus in der Gemeinde ist ein besonderer Kommunikationsort. Traditionell gilt es als ein Mittelpunkt des Gemeindelebens. In der heutigen Gesellschaft gibt es einen großen Bedarf an geschützter Privatsphäre. Diesem Trend widerspricht das Leben im Pfarrhaus. Hier vermischen sich familiäre, persönliche und berufliche Belange, und zwar nicht nur für Pfarrerinnen und Pfarrer. Alle Bewohner sind betroffen. So lautet das Resümee einer Arbeitsgruppe, dem sich die Landessynode am Vormittag anschloss.


Die Synode beschloss, das Leben im Pfarrhaus schon im Rahmen der Ausbildung zu thematisieren. An entsprechenden Kursen können auch Partnerinnen und Partner teilnehmen. In Dienstwohnungen und Pfarrhäusern sollten Privatwohnung und Diensträume getrennt sein bzw.entsprechend umgebaut werden.


Schon in der Vergangenheit stand das Pfarrhaus in der Synode mehrfach zur Debatte. Es ging um die „Residenzpflicht“, d.h. die Pflicht zum Bewohnen der Pfarrdienstwohnung bzw. eines Pfarrhauses. Vor drei Jahren wurde die Änderung der Residenzpflicht abgelehnt. Ob eine Gemeinde ein Pfarrhaus oder eine Pfarrwohnung unterhält, hängt von ihrer Gesamtkonzeption und ihren finanziellen Mitteln ab. Es gibt Pfarrhäuser in unmittelbarer Nähe zur Kirche oder zum Gemeindehaus, Pfarrhäuser, die gezielt auch als Anlaufstellen genutzt werden und Pfarrhäuser, die ausschließlich der privaten Nutzung dienen.


In den Gemeindekonzeptionen, die seit Synodenbeschluss 2000 von den Gemeinden zu erarbeiten sind, soll das Pfarrhausverständnis der Gemeinde klar beschrieben werden. Außerdem empfahl die Synode den Presbyterien und den Pfarrstelleninhaber bzw. –inhaberinnen, Konflikte schon im Vorfeld durch Dialoge zu vermeiden.