Pressemitteilung

Keine Sonntagsöffnung für Videotheken!

Kirchen und Gewerkschaften wehren sich gegen weitere Aushöhlung:

  • 7.3.2002


Mit einem deutlichen Votum gegen eine Öffnung von Videotheken an Sonntagen wehren sich die Evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen*, die Katholische Kirche sowie der Landesbezirk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) gegen eine weitere Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes. In einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten des Düsseldorfer Landtags sprechen sich die Vertreter von Kirchen und Gewerkschaftsbund gegen einen von der FDP eingebrachten Antrag, der die Sonntagsöffnung der Videotheken ermöglichen soll, aus.



„Das Betreiben von Videotheken ist eine auf Gewinnerzielung ausgerichtete typisch werktägliche Arbeit. Sie muss nicht an Sonn- und Feiertagen ausgeübt werden“, heißt es in dem Schreiben. Während der Werktage bestehe hinreichend Gelegenheit, sich für die Feiertage benötigte Videos ebenso zu beschaffen wie sonstige Gegenstände des täglichen Bedarfs.



Als „Tage der Gottesverehrung, der seelischen Erhebung, der körperlichen Erholung und der Arbeitsruhe“ sind Sonn- und Feiertage verfassungsrechtlich besonders geschützt. Sie ermöglichen einen gemeinsamen Rhythmus von Arbeit und Ruhe, gewährleisten gemeinsame Freizeit und fördern dadurch das soziale Zusammenleben. Die von der FDP angestrebte Veränderung führt aber dazu, dass noch mehr Menschen als bisher an diesen Tagen arbeiten müssen. Der Betrieb von Videotheken lässt sich nicht mit dem von Kinos und Theatern vergleichen: Kino- und Theatervorstellungen erfüllen zeitgebundene Freizeitbedürfnisse. Anders als bei Videofilmen kann dieser Bedarf nicht im Voraus gedeckt werden.



Deshalb wollen Kirchen und Gewerkschaften eine weitere Aushöhlung des Sonn- und Feiertagsschutzes nicht mehr hinnehmen: „Ohne Sonntage gäbe es nur noch Werktage!“



 


 


 


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*Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche von Westfalen, Lippische Landeskirche