Pressemitteilung

Internationaler Friedensdienst Eirene fordert Landminen-Verbot

Meldung vom 14.5.02

  • 15.5.2002


Neuwied (epd). Der Internationale Christliche Friedensdienst Eirene hat die Ächtung aller Landminen gefordert. Mit einer Plakataktion protestierte der Friedensdienst am Dienstag in Neuwied gegen die Modernisierung der Landminenbestände und den Einsatz von Anti-Fahrzeug-Minen. Mit der Aktion unterstütze der Friedensdienst die bundesweite Kampagne des Deutschen Initiativkreises für das Verbot von Landminen, sagte Thomas Oelerich von Eirene.


Der deutsche Initiativkreis, dem außer Eirene weitere 16 Nichtregierungsorganisationen angehören, habe seit 1995 rund 750.000 Unterschriften für ein Verbot von Landminen gesammelt, ergänzte Oelerich. Prominente wie Tagesthemen-Moderatorin Anne Will, Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts, die Schauspielerin Cosma Shiva Hagen und der Musiker Marius Müller-Westernhagen beteiligten sich zum nationalen Aktionstag am 12. Juni an einer Anzeigenkampagne gegen Landminen.


Der Neuwieder Friedensdienst hat nach eigenen Angaben außerdem eine Postkarten-Aktion gestartet. Damit wird die Bundesregierung aufgefordert, „unverzüglich ein umfassendes Verbot aller Landminen“ zu beschließen und international durchzusetzen. Die Unterschriften sollen noch vor dem bundesweiten Aktionstag der Bundesregierung übergeben werden.


Nach wie vor fielen jährlich 24.000 Zivilisten, meist Frauen und Kinder, Minen zum Opfer, kritisiert der Friedensdienst. Allein in den vergangenen zehn Jahren seien mehr als 2,5 Milliarden Euro in die deutsche Rüstungsindustrie zur Modernisierung der Landminenbestände geflossen, aber nur 65 Millionen Euro für die Minen-Opfer und Minen-Räumung bereitgestellt worden.


Regelrecht „minenverseucht“ sind nach Oelerichs Angaben vor allem die Länder Afghanistan, Kosovo, Bosnien und Angola. Die Landminen erschwerten und gefährdeten auch den Einsatz der Freiwilligen des Friedensdienstes Eirene. Die Organisation arbeitet zurzeit mit rund hundert Entwicklungshelfern und Freiwilligen in 16 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Europas sowie in den USA. Außerdem werden mehr als 30 Projekte der Friedens- und Versöhnungsarbeit finanziell unterstützt.


Eirene wurde 1957 von Christen verschiedener Konfessionen gegründet, die sich für Gewaltfreiheit einsetzten und gegen die deutsche Wiederbewaffnung wandten. Informationen im Internet unter www.eirene.org. sowie www.landmine.de (k511/14.5.02)


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