Pressemitteilung

Der Dialog geht weiter

9. September: Studientag der Islambeauftragten in Köln

  • 2.9.2002


Mit muslimischen Verbandsvertretern und Gesprächspartnern aus Politik und Kirche treffen sich die Islambeauftragten aus den evangelischen Kirchenkreisen am 9. September zu einem Studientag in Köln. Eröffnet wird die Tagung mit dem Thema „Muslime und der säkulare Rechtsstaat – Positionen und Diskussionen“ um 10.00 Uhr von Gerhard Duncker, Kirchenrat in der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bielefeld.


Duncker arbeitete bis August diesen Jahres als Auslandspfarrer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in der Türkei, Istanbul. Seine Nachfolge trat inzwischen Holger Nollmann an, der frühere Leiter der Beratungsstelle für christlich-islamische Begegnung der Evangelischen Kirche im Rheinland und von Westfalen, Wuppertal.


Die Tagung beginnt mit einer Einführung zur „Islamischen Charta“ von Aiman A. Mazyek, Pressesprecher des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZDM), Eschweiler und der evangelischen Stellungnahme zur Charta von Dr. Jürgen Schmude, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hannover. Die „Islamische Charta“ ist die Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft. Sie umfasst 21 Punkte und wurde vom ZDM im Februar diesen Jahres verabschiedet. Der Text der Charta ist im Internet abrufbar unter www.islam.de/?site=sonstiges/events/charta.


Dem Einstieg folgt um 11.30 Uhr ein Rundgespräch zwischen Dr. Lale Akgün, Leiterin des Landeszentrums für Zuwanderung NRW, Solingen, Erol Pürlü, Generalsekretär des Verbandes Islamischer Kulturzentren e.V. (VIKZ), Köln, und Mehmet Soyhun, Referent für Öffentlichkeitsarbeit und interreligiösen Dialog der Türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion (Diyanet Isleri Türk-Islam Birligi/DITIB), Köln.


In Arbeitsgruppen setzen sich die Tagungsteilnehmer und –teilnehmerinnen um 14.00 Uhr mit folgenden Themen auseinander :


– Was Vertrauen schafft – reicht die Islamische Charta?


– Wieviel religiöse Symbolik verträgt der säkulare Rechtsstaat?
Von Kopftüchern und Kreuzen im Klassenzimmer


– Deine Minderheit – meine Minderheit: Evangelische Christinnen und Christen in
der laizistischen Türkei, und was heißt das für uns?


Den abschließenden Tagungsvortrag mit dem Titel „Vision – wie sieht es in zwanzig Jahren aus?“ hält um 15.00 Uhr Dr. Beate Scheffler, Staatskanzlei NRW, Düsseldorf. Tagungsort ist der Evangelische Stadtkirchenverband Köln, Kartäusergasse 9-11. An der Veranstaltung können bei rechtzeitiger Anmeldung noch Interessierte teilnehmen. Die Anmeldung ist bis zum 5. September an die Beratungsstelle für christlich-islamische Begegnung zu richten (Fon 0202-82736 oder per Fax 0202-86297. Der Tagungsbeitrag beträgt 10 Euro (incl. Mittagessen).


Auch die Medienvertreter sind herzlich zur Tagung eingeladen. Wir bitten um Anmeldung auf dem beigefügten Anmeldefaxbogen bis zum 6. September 2002.


Der Dialog zwischen Christen und Muslimen in der rheinischen Kirche ist auf vielfältige Weise dokumentiert. Mehrere Broschüren und Orientierungshilfen fassen die Grundsätze und Erfahrungen zusammen, bieten aber auch ganz praktische Hinweise. Die Broschüre „Mission und Dialog in der Begegnung mit Muslimen. Eine Ausarbeitung des Arbeitskreises Christen und Muslime“, herausgegeben im vergangenen Jahr, ist soeben in zweiter Auflage erschienen. Die Orientierungshilfe „Erste Schritte wagen – wie sich Christen und Muslime als Nachbarn begegnen“ enthält Gebetstexte für Christen und Muslime, aber auch Tipps, worauf im Zusammenleben, z.B. von Kindern und Jugendlichen, oder im Umgang mit kranken Muslimen zu achten ist. Ein „Begegnungsknigge“ benennt Stolpersteine in der Begegnung, die mit der Kenntnis religiöser Vorschriften und Taktgefühl überwunden werden können. Beide Broschüren können im Landeskirchenamt, Abteilung III (Ökumene-Mission-Religionen), Fon 0211/4562-218, Fax 0211/4562-561 angefordert werden.


Die soeben erschienene Broschüre „Integration braucht ein Konzept“ thematisiert allgemeiner das nachbarschaftliche Zusammenleben von Christen und Nichtchristen und macht Vorschläge, die Integration von Zuwanderinnen und Zuwandern weiter zu entwickeln. Auch sie ist im Landeskirchenamt , Abteilung VI, Fon 0211/4562-350, Fax 0211/4562-433) erhältlich. Der Preis: pro Heft 5 Euro, ab 10 Exemplare pro Heft 2 Euro.