Pressemitteilung

Gemeinsame Erklärung zum Rücktritt von Bischöfin Margot Käßmann

Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt und Präses Nikolaus Schneider:

  • Nr. 56/2010
  • 25.2.2010
  • 2170 Zeichen

Zum Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden, Bischöfin Margot Käßmann, erklären Katrin Göring-Eckardt, Präses der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und stellvertretender Vorsitzender des Rates der EKD:


„Wir bedauern zutiefst, dass Margot Käßmann von ihren Ämtern zurückgetreten ist.


Die Gradlinigkeit und Klarheit in ihren theologischen, sozial- und gesellschaftspolitischen Positionen werden der Evangelischen Kirche in Deutschland fehlen. Ihr Rücktritt ist ein schwerer Verlust für den deutschen Protestantismus. Das schmerzt uns auch persönlich sehr. Zugleich entspricht ihre Rücktrittsentscheidung eben dieser Gradlinigkeit, die wir an Margot Käßmann schätzen.


Der Rat der EKD hat Margot Käßmann gestern einmütig das Vertrauen ausgesprochen. Darin kommen die Bereitschaft und der Wille zum Ausdruck, weiter mit ihr als Ratsvorsitzender zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig war klar, dass unser ungeteiltes Vertrauen ihr die Entscheidung über den weiteren Weg im Umgang mit ihrem schlimmen Fehler überlässt. Ein christlicher Umgang mit einem schlimmen Fehler war und ist auch vom Wissen um die eigene menschliche Fehlerhaftigkeit und die Vergebungsbedürftigkeit von Schuld getragen. Dass Margot Käßmann ihren Fehler sofort eingestanden und aus ihrer Fehlerhaftigkeit keinen Hehl gemacht hat, ist für viele Menschen – auch für uns – Ausweis dessen, dass sie eine glaubwürdige Zeugin für ein Leben aus der Vergebung Gottes ist.


Wir respektieren ihren Schritt und wissen uns auch zukünftig im gemeinsamen Glauben getragen und in unserer Kirche verbunden.“
                                    


Hinweis an die Redaktionen: Diese Erklärung wird zeit- und inhaltsgleich auch von der Pressestelle der EKD in Hannover verbreitet.