Pressemitteilung

Erstmals ehrenamtliche Airportseelsorger am Düsseldorfer Flughafen

Rheinische Kirche vergibt Zertifikate

  • Nr. 54 / 2007
  • 5.2.2007
  • 3646 Zeichen

Ein in Deutschland einzigartiges Projekt startet in dieser Woche in der evangelischen Airportseelsorge am Düsseldorfer Flughafen. Elf Ehrenamtliche werden am Donnerstag, 8. Februar 2007, 18 Uhr im Casino des Verwaltungsgebäudes (airport administration, gegenüber Parkplatz 25) feierlich in ihren Dienst eingeführt und erhalten entsprechende Zertifikate.

Für mindestens ein Jahr werden die Ehrenamtlichen bis zu acht Stunden monatlich in der Passagier- und Abholerseelsorge mitarbeiten. Die vier Männer und sieben Frauen kommen aus ganz unterschiedlichen Berufen, z.B. aus sozialen, psychologischen und Dienstleistungsberufen oder aus der Wirtschaft. Sie erhielten eine 13-monatige Ausbildung, vornehmlich an Samstagen, während der sie bereits in ihren Aufgabenfeldern hospitierten. Fluggäste werden sie nun vor allem werktags am Abend in den Terminals antreffen und an einem Ansteckschildchen von der Airportseelsorge bzw. an ihren Ausweisen erkennen können.

Wie verstehen die neuen ehrenamtlichen Airportseelsorgerinnen und –seelsorger ihre Arbeit? In schwierigen Situationen wollen sie professionell helfen. „Wir sind aufmerksame Begleiter der Passagiere am Flughafen und begleiten sie einen kurzen Weg lang mit ihren Ängsten, mit ihrer Einsamkeit und mit ihrer Freude“, heißt es in einer „Schlussbotschaft“, die sie in die Zertifikatverleihung einbringen werden. Und weiter: „Wir sind gesprächsbereit, hören hin, geben Zeit, schenken Erfahrungen, weisen Wege.“ Aber: „Wir sind keine klassischen Notfallseelsorger, keine Psychotherapeuten und keine Sozialarbeiter. Wir wollen keinem Mitmenschen einen bezahlten Arbeitsplatz wegnehmen oder in andere Arbeits- und Zuständigkeitsbereiche eindringen.“

Detlev Toonen, hauptamtlicher Airportseelsorger der rheinischen Kirche am Düsseldorfer Flughafen, freut sich über die Verstärkung. Die Qualifikationen, die die Ehrenamtlichen mitbringen, sind umfangreich: soziale Kompetenz, menschliches Einfühlungs- und Urteilsvermögen, Belastbarkeit, Flexibilität und Verschwiegenheit, Offenheit gegenüber anderen Religionen und Kulturen und Sprachkenntnisse. „In dieser Qualität – von Ausbildung und Einsatz – ist das Projekt der ehrenamtlichen Airport-Seelsorgenden in Deutschland einzigartig“, so der Theologe. An anderen Flughäfen gebe es zwar auch Ehrenamtliche, doch deren Tätigkeiten beschränkten sich eher auf Hilfstätigkeiten, wie z.B. die Aufsicht in Flughafenkapellen.

Und er betont: „Diese ehrenamtliche Arbeit ist durch die Spenden des Flughafens, der LTU und anderer Organisationen möglich geworden. Der Flughafen und die LTU haben durch die Erfahrungen der Vergangenheit erkannt, wie wichtig es ist, dass bei all der Geschäftigkeit und Schnelllebigkeit am Flughafen auch eine seelsorgliche Begleitung und Betreuung von Nöten ist.“ Durch die gute Zusammenarbeit mit der Airportseelsorge in den vergangenen sechs Jahren sei trotz begrenzter Ressourcen ein Weg gefunden worden, die Begleitung von Menschen am Flughafen zu intensivieren.

Im April soll ein weiterer Kurs zur Ausbildung von ehrenamtlichen Airportseelsorgerinnen und –seelsorgern angeboten werden. Interessierte können sich an die Evangelische Airportseelsorge Düsseldorf wenden (bitte per E-Mail Toonen@dus-int.de). Sie werden zu einem Auswahlgespräch und zu einem Ortstermin eingeladen.

 

Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:

Zur Zertifikatverleihung am Donnerstag, 8. Februar 2007, 18 Uhr, sind Sie zur Berichterstattung herzlich eingeladen.