Kardinal Karl Lehmann mahnte bei dem Protestantentreffen am Freitag zu Geduld, evangelische Experten äußerten sich unzufrieden über den erreichten Stand.
„Ökumene braucht den langen Atem“, sagte Kardinal Lehmann, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Es sei mehr Schwung nötig. Vielleicht liege auch ein Körnchen Wahrheit in dem Vorwurf, die Ökumene leide am meisten unter untätigen Kirchenleitungen. Trotz aller verbleibenden Hürden seien aber die Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen größer als das Trennende. Das bekräftigte auch der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer.
Die Kirchen könnten schon weiter sein, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Bischof Friedrich Weber. Dies sei auch so beim Thema gemeinsames Abendmahl, dem aus theologischen Gründen kaum noch etwas im Wege stehe. Der westfälische Präses Alfred Buß sagte: „Wir versuchen weiterzukommen, aber es liegt nicht an uns.“ Am Freitagabend war ein ökumenischer Gottesdienst mit dem rheinischen Präses Nikolaus Schneider und Kardinal Joachim Meisner im Kölner Dom geplant. (d62653/8.6.2007)
