Pressemitteilung

Präses Schneider fordert weltweite Einführung sozialer Mindeststandards

Tagung mit Präses Schneider, Bischof Huber, Minister Steinbrück

  • Nr. 95 / 2007
  • 9.5.2007
  • 2534 Zeichen

Achtung, Sperrfrist: Mittwoch, 9. Mai 2007, 19.30 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort!

Freiheit, soziale Gerechtigkeit, sozialer Protestantismus und Globalisierung – diese Kernbegriffe stehen im Mittelpunkt einer Fachtagung in Berlin, die heute mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaft und Kirche stattfindet. Die Tagung „Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Sozialer Protestantismus in der globalisierten Welt“, veranstaltet von der Evangelischen Akademie zu Berlin, beginnt um 16 Uhr in der Französischen Friedrichstadtkirche mit einem Workshop für Nachwuchskräfte aller Fachrichtungen. Um 19.30 Uhr steht der Vortrag mit öffentlicher Diskussion auf dem Programm. Prominente Gäste: Bischof Wolfgang Huber, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.

„Freiheit ist die christliche, unteilbare, überhistorische Kategorie“, so Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, in seiner Einleitung zu seinem Vortrag. „Die Freiheit eines Christenmenschen ist uns aufgegeben“, so Schneider weiter, und: „Gerechtigkeit, soziale Verantwortung und sozialer Ausgleich für die Gemeinschaft sind Ausdruck unserer Freiheit, wie wir sie christlich füllen.“ Freiheit und soziale Gerechtigkeit bildeten den Kern christlicher und politisch-neuzeitlicher Vorstellungen von Menschenwürde und Menschenrechten. Angesichts der Tatsache, dass es mehr Reichtum als je zuvor auf der Welt gebe, aber knapp ein Sechstel der Menschen in absoluter Armut von weniger als umgerechnet einem US-Dollar am Tag lebe, „müssen die Kirchen unbestritten an der Seite der Armen stehen und für die Verlierer der Globalisierung eintreten,“ betonte Schneider, Präses der zweitgrößten evangelischen Landeskirche in Deutschland.

Die nachhaltige Entwicklung einer sozial verträglichen und generativen, ökonomischen und ökologischen Gerechtigkeit und einer nachhaltigen Weltkultur sei keine Sonderaufgabe, sondern „eine drängende, menschenachtende Verpflichtung, die auf der unteilbaren Würde der armen und der reichen Länder gründet,“ erläuterte Schneider und forderte: „Die weltweite Einführung sozialer Mindeststandards wäre eine Konkretisierung unserer (westlichen) Weltverantwortung ein erster Schritt.“

Nähere Informationen zur Tagung, für die sich 190 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet haben, sind unter www.eaberlin.de zu erfahren.