Pressemitteilung

Bürger haben politische Verantwortung, die sie nicht an die Politik abgeben können

Präses Schneider zum 60-jährigen Bestehen von Rheinland-Pfalz

  • Nr. Achtung, Sperrfrist: Freitag, 18. Mai 2007, 10 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort. 100/2007
  • 16.5.2007
  • 1763 Zeichen

Aus Anlass des 60-jährigen Bestehens des Landes Rheinland-Pfalz hat der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, daran erinnert, das alle Bürgerinnen und Bürger für das Gemeinwesen Verantwortung tragen: „Jede Bürgerin und jeder Bürger hat eine politische Verantwortung, die weder an die Parteien, noch an die Verbände oder die Politikerinnen und Politiker abgegeben werden kann“, sagte Präses Schneider am Vormittag in seiner Predigt beim Festgottesdienst im Mainzer Dom: „Eine Haltung, die Politik als ein ,schmutziges Geschäft‘ bezeichnet, von dem man sich verachtend abwendet, ist demnach nicht akzeptabel.“
Es kennzeichne das Leben von Christenmenschen, „dass sie ihre Verantwortung wahrnehmen für sich, für andere und für das Gemeinwesen“ – und das nicht gezwungen, sondern in Selbstbindung, durch Einsicht und nach Maßgabe ihres Glaubens: „Denn Christenmenschen verstehen sich nicht als Solisten, sondern als Beziehungswesen“, so Schneider wörtlich. Da Leben ohne menschliche Gemeinschaft nicht denkbar sei, sollte „jede staatliche Ordnung darauf bedacht sein, möglichst vielen Menschen die Übernahme von Verantwortung zu ermöglichen, diese zu fördern und zu schützen“.
Rheinland-Pfalz bietet nach Einschätzung des obersten Repräsentanten der rheinischen Kirche, die sich auch über weite Teile dieses Bundeslandes erstreckt, ein gutes Beispiel: „Vor 60 Jahren begann sich in Rheinland-Pfalz ein Land mit einem blühenden Gemeinwesen zu entwickeln. Das erfolgreiche Bemühen um die Achtung der Würde aller Menschen kennzeichnet es“, sagte Präses Nikolaus Schneider.