Pressemitteilung

Auch grenzüberschreitend mehr Rechte für Kinder ohne Eltern

Fachtagung zur Adoptionsvermittlung in Südafrika:

  • 18.10.2001


Um die Adoption südafrikanischer Kinder geht es bei der diesjährigen Fachtagung "Kinderrechte und internationale Adoption" des Evangelischen Vereins für Adoptions- und Pflegekindervermittlung Rheinland e.V., die am 30. Oktober in Düsseldorf stattfindet. Die HIV-Problematik spitzt sich in Südafrika immer mehr zu, so dass sich die Situation vor allem für schwarze Kinder, die verlassen oder von ihren Müttern zur Adoption freigegeben wurden, drastisch verschlechtert. Um zweihundert schwarze Kinder bewirbt sich nur ein Elternpaar, während sich um ein weißes Kind zweihundert Elternpaare bewerben. Monatlich werden ca. hundert verlassene Kinder aufgefunden, für die zunächst im Heimatland Pflege- oder Adoptiveltern gesucht werden, doch das reicht nicht.



Der Evangelische Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung, der seit 1991 im Auftrag des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) interstaatliche Adoptionsvermittlung organisiert, setzt sich in Kooperation mit der christlichen Organisation South Afrika (SA) Cares für Life in Pretoria für diese Kinder ein. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bedürfnisse und Rechte der Kinder, die Eltern suchen, nicht umgekehrt. So gibt es sowohl beim südafrikanischen als auch beim deutschen Kooperationspartner umfassende Beratungsangebote und Tests, um zu prüfen, ob Bewerberpaare geeignet sind, ausländische Kinder zu adoptieren. Bei der Auswahl der Adoptiveltern werden die Mütter, die ihre Kinder zur Adoption freigeben, mit einbezogen. Alle Adoptiveltern erhalten eine Nachbetreuung. Über die Adoptionsvereine bleiben die Mütter und die Adoptiveltern in Kontakt.



Auf der Fachtagung "Kinderrechte und internationale Adoption" ist die Geschäftsführerin von SA Cares for Life, die engagierte Sozialarbeiterin Rieke van der Berg, zu Gast, um über die Situation in Südafrika zu berichten. Ihre Organisation berät vor Ort schwangere Frauen in Not. Sie begleitet sie im Falle von Abtreibungen. Sie vermittelt Unterkünfte während der Schwangerschaft und Geburt und sucht Pflege- und Adoptionsfamilien, falls die Kinder nicht bei den Müttern bleiben können.



Bis vor kurzem war es ausländischen Staatsbürgern nicht möglich, ein südafrikanisches Kind zu adoptieren. Das hat sich durch die beabsichtigte Ratifizierung des "Haager Übereinkommens über den Schutz von Kindern und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption" in Südafrika geändert.



 


In Deutschland hat der Bundestag im September 2001 der Ratifizierung dieses Übereinkommens zugestimmt. Die entsprechenden Gesetze treten im Jahr 2002 in Kraft.



Die Fachtagung beginnt am 30. Oktober 2001 im Film Funk Fernsehzentrum (FFFZ), Kaiserswerther Str. 450, 40474 Düsseldorf (Programmablauf anbei). Im Anschluss zur Tagung wird der Evangelische Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung seine langjährige stellvertretende Vorstandvorsitzende, die Theologin Brunhilde Blunck (66) verabschieden. Sie gehört dem Vereinsvorstand seit 1976 an und war maßgeblich am Aufbau der interstaatlichen Adoptionsvermittlung beteiligt. Für ihre Verdienste wird sie vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland das Goldene Kronenkreuz der Diakonie erhalten. Die Feierstunde wird am
30. Oktober gegen 17.00 Uhr im Rahmen der Mitgliederversammlung des Evangelischen Vereins für Adoptions- und Pflegekinder-vermittlung im FFFZ stattfinden.



Medienvertreterinnen und –vertreter sind zur Fachtagung, für die sich 70 Teilnehmerinnen und –teilnehmer angemeldet haben, herzlich eingeladen (Teilnahme kostenlos). Außerdem sind noch einige Plätze für Interessierte frei (Tagungsbeitrag: DM 40, incl. Mittagessen). Es wird um Anmeldung gebeten, per Telefon (0211/408795-0) oder per Telefax (0211/408795-26). Nähere Informationen sind erhältlich bei Inge Elsäßer, Geschäftsführerin des Vereins, oder im Internet unter www.ekir.de/adoption.