Pressemitteilung

Präses Kock ruft Christen zum Gebet auf

Kanzelabkündigung nach Terroranschlägen in den USA:

  • 4.10.2001

Manfred Kock, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat Christinnen und Christen aufgerufen, für die Opfer der Terroranschläge in den USA und deren Angehörige zu beten. In einer Kanzelabkündigung, die am kommenden Sonntag und auch in den Gottesdiensten bis dahin in allen Kirchen der 823 rheinischen Gemeinden verlesen werden soll, schreibt Kock:


„Unbeschreibliches Leid ist durch die furchtbare Serie von Terroranschlägen in den USA über die Menschen gekommen. Die menschliche Fähigkeit zum Bösen übersteigt alles, was wir uns vorstellen können. Die Schreckensbilder werden uns nicht mehr aus dem Sinn gehen.
Mit unseren Gedanken sind wir bei den Opfern, die ihr Leben oder ihre Gesundheit verloren haben.


Für Freitag, den 14. September 2001 haben die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz zu einem Friedens- und Gedenkgottesdienst in Düsseldorf eingeladen und dazu aufgerufen, auch vor Ort die Gemeinschaft im Gebet zu suchen.
Ich bitte Sie in diesen Tagen besonders um diesen wichtigsten Dienst, den wir Christinnen und Christen leisten können:


Beten Sie für die Opfer, für die Angehörigen und ihre Freunde.
Beten Sie für die Rettungskräfte, die weit über ihre körperlichen und
seelischen Kräfte hinaus gefordert sind.
Beten Sie für die Politikerinnen und Politiker, von deren Urteilen und
Entscheidungen so viel abhängt.


Untaten wie diese bringen neues Unrecht hervor. Wer auch immer hinter diesen Greueltaten steht, widerstehen Sie allen Versuchen, die allein den Islam als Weltreligion für diese Terroranschläge verantwortlich machen. Gewalttäter, die ihre Taten religiös oder ideologisch begründen, irren. In Wahrheit sind sie den Götzen der Gewalt und des Fanatismus und des Hasses verfallen. Stärken Sie alle Menschen, die sich für Vernunft und Verständigung einsetzen. Suchen Sie das Gespräch, damit die Gräben des Hasses nicht noch tiefer werden.


Lassen Sie uns zusammen für ein Ende der Gewalt, für Gerechtigkeit und Frieden beten und arbeiten.“