Pressemitteilung

Evangelische Kirche rechnet mit weniger Kirchensteuereinnahmen

Schätzung für das Jahr 2001:

  • 7.3.2002

Düsseldorf – Im kommenden Jahr 2001 rechnet die Evangelische Kirche im Rheinland mit einem Kirchensteueraufkommen von insgesamt 1,045 Milliarden Mark. Das sind 69 Millionen (6,19 Prozent) weniger, als im Herbst 1999 für 2000 erwartet wurden (1,114 Milliarden).


Bei der Schätzung wird davon ausgegangen, dass auch im kommenden Jahr 2001 in Deutschland von einem Wirtschaftswachstum von ca. 3 Prozent auszugehen ist. Mit dem am 14. Juli 2000 beschlossenen Gesetz zur Senkung der Steuersätze sind für das Jahr 2001 der Eingangssteuersatz auf 19,9 Prozent ab 14.093 Mark und der Spitzensteuersatz auf 48,5 Prozent ab 107.568 Mark festgesetzt worden. Diese und weitere Änderungen führen zu einer Entlastung im Lohn- und Einkommenssteuerbereich von ca. 10 Prozent des Aufkommens gegenüber 1999.


Mit der Reform der Unternehmensbesteuerung ist durch eine pauschale Anrechnung der Gewerbesteuer und die teilweise Berücksichtigung der auf Kapitalerträge gezahlten Körperschaftsteuer (sogenanntes Halbeinkünfteverfahren) eine Absenkung der Einkommensteuer verbunden. Für die Berechnung der Kirchensteuer wurde diese Absenkung zwischenzeitlich durch den Gesetzgeber rückgängig gemacht. Das bedeutet, dass der Rückgang der Kirchensteuer etwas geringer ausfällt. Im besten Fall ist jedoch bei Berücksichtigung des Wirtschaftswachstums der Jahre 2000 und 2001 bei den Finanzämtern von einem verminderten Kirchensteueraufkommen von ca. 6 Prozent auszugehen.


Die Schätzung der Kirchensteuereinnahmen berücksichtigt nicht nur das erwartete Wirtschaftswachstum, sondern ebenso die Inflationsrate, die in Deutschland z.Zt. bei 1,5 Prozent liegt, sowie die Beschäftigungszahlen. Im Juli 2000 waren insgesamt 3,8 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das bedeutet gegenüber dem Juni einen Anstieg um knapp 70.000 Personen. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres (1999) waren ca. 223.000 Personen weniger arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beläuft sich somit im Jahr 2000 auf 9,3 Prozent. Wie schon in den vergangenen Monaten verbesserte sich die Arbeitsmarktsituation allerdings vor allem in den westlichen Bundesländern. In Ostdeutschland hat sie sich aber zumindest nicht verschlechtert.