Pressemitteilung

Gemeinsames Handeln statt Panikreaktionen

Evangelische Kirche sieht Verbraucher und Bauern in einem Boot:

  • 11.3.2002

Düsseldorf – Zur Besonnenheit, aber auch zum konsequenten Handeln in der aktuellen BSE-Debatte mahnt die Evangelische Kirche im Rheinland. „Es besteht kein Anlass zu Panikreaktionen, da nach heutigem Stand der Erkenntnis das Infektionsrisiko wesentlich geringer ist, als die Gefährdung des Lebens in anderen Bereichen des Daseins“, sagte Landeskirchenrat Jörn-Erik Gutheil, Dezernent für den Kirchlichen Dienst auf dem Lande, am Vormittag in Düsseldorf.


Außerdem betonte er, dass sich die rheinische Kirche schon seit Jahren für eine Kehrtwende in der Agrarpolitik und im Verbraucherverhalten einsetze. Die bäuerlichen Familien und Landwirte in der rheinischen Kirche fühlten sich einer verantwortlichen Lebensmittelerzeugung verpflichtet und hätten Anspruch auf solidarisches Handeln.


„Wir alle sind Teil eines Agrar- und Ernährungssystems, das die Ernährungsskandale der Vergangenheit und der Gegenwart hervorgerufen hat. Jetzt sollten wir auch gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Jörn-Erik Gutheil. Er betonte, dass auch die Verbraucher viel tun könnten. Durch Stützung der regionalen Vermarktung und bewussten Einkauf mit Beachtung nachvollziehbarer Herkunftshinweise werde die Gefahr einer Infektion gering gehalten. Zugleich würden die bäuerlichen Betriebe in der Region gestärkt.


Eine lückenlose Aufklärung des BSE-Skandals hat am Freitag die bundesweite Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) in einer von der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen vorgelegten Resolution gefordert. 1.500 kleine und mittlere Betriebe sind in der AbL organisiert. Auch die Arbeitsgemeinschaft fordert tiergerechte Haltung und Fütterung sowie Verzicht auf Hormonmast und Gentechnik. Sie warnt davor, die Bauern zu Verlierern der Krise zu machen.


Landeskirchenrat Gutheil kündigte an, dass der Dialog zwischen Kirche, Politik und Landwirtschaft unverändert fortgesetzt werde, um die angestrebten dringlichen Ziele zu erreichen.