Düsseldorf – Die Evangelische Kirche und das Diakonische Werk im Rheinland beauftragen gemeinsam den Historiker Uwe Kaminsky, die Situation von Zwangsarbeitern in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen zu untersuchen. Es gebe deutliche Hinweise, dass während des Zweiten Weltkrieges auch auf dem Gebiet der rheinischen Kirche Zwangsarbeiter beschäftigt waren. Das teilten die Landeskirche und das Diakonische Werk heute in Düsseldorf mit.
Eigene Nachforschungen in kirchlichen und diakonischen Archiven hätten bisher zu keinen gesicherten Erkenntnissen geführt. Deshalb erhält der Historiker jetzt den Auftrag, die Einsätze und die Lebensumstände der Zwangsarbeiter zur Zeit des Nationalsozialismus wissenschaftlich zu untersuchen. Die Ergebnisse des befristeten Forschungsauftrages sollen dokumentiert und veröffentlicht werden.
Kaminsky gilt als ein ausgesprochener Kenner der rheinischen Archive, da er Anfang der 90er Jahre zum Thema „Zwangssterilisation und Euthanasie im Rheinland“ gearbeitet hat. Seine Untersuchung, mit der er 1994 an der Universität/Gesamthochschule Essen promoviert wurde, erschien ein Jahr später als Band 116 der „Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte“.
