Pressemitteilung

Der Unfall ist der Ernstfall - Unfallschwerpunkt Autobahn

Offenes Pressegespräch:

  • 22.3.2002

Düsseldorf – Die Zahl der Todesopfer auf deutschen Autobahnen ist gestiegen. Das meldete das Statistische Bundesamt am Freitag, 10. November. Während im ersten Halbjahr 1999 410 Menschen durch Verkehrsunfälle auf den Autobahnen starben, waren es im ersten Halbjahr 2000 450 Menschen. Etwa jeder vierte tödliche Unfall wird von einem LKW-Fahrer verursacht. Da mag es nicht trösten, dass die Anzahl der Unfälle und Todesfälle im Autobahnbereich „Breitscheid – Ratingen-Ost – Düsseldorf-Süd – Düsseldorf – Nord und Kaiserberg“, gemessen am Verkehrsaufkommen, relativ gleich geblieben ist. Auch die gleichbleibenden Gründe für die Unfälle – unangepasste Geschwindigkeit, zu geringer Abstand – werfen mehr Fragen auf als sie beantworten.


Im Expertengespräch sollen diese Fragen zum „Ernstfall Unfall“ aufgespürt und diskutiert werden. Im statistischen Durchschnitt erlebt jeder von uns mindestens einmal in zehn Jahren einen Verkehrsunfall – mit mehr oder weniger einschneidenden Folgen. Im Verkehrsgeschehen sind Unfälle – leider -normale Katastrophen – wie verlaufen die professionellen Rettungsmaßnahmen, welchen Risiken und Belastungen sind die Helfer aus-gesetzt, welche Neuerungen und Verbesserungen gibt es hier?


Oft müssen sich Opfer, Angehörige und Freunde schlagartig mit Grenzsituationen des Lebens auseinander setzen. Auch Helfer, oft zufällige Verkehrsteilnehmer, werden im Unfallgeschehen zu Betroffenen, die mit Schockerlebnissen allein zurückbleiben. Welche Erfahrungen lassen sich benennen und welche Hilfen?


In den letzten Jahren verändert sich zaghaft das Verständnis für Verkehrsopfer. Opferschutz, Opferhilfe und entsprechende Maßnahmen finden sich nicht mehr ausschließlich in Programmen zur Prävention und Begleitung von Verbrechensopfernd, sie werden auch auf Verkehrsopfer angewendet. Wie sehen erste Resultate aus, welche Entwicklungen bahnen sich an?


Als Gesprächsgäste sind am 21. November, 11.00 Uhr, zum offenen Pressegespräch in der Raststätte Hösel zu Gast:



  •  Jürgen Draht, evangelischer Notfallseelsorger Mettmann

  •  Oliver Gossmann, Autobahnpolizei Hilden

  •  Heinrich von der Heiden, Einsatzleiter Freiwillige Feuerwehr Ratingen

  •  Friedrich-Ernst Martin, Kreisbrandmeister Feuerwehr Velbert

  •  Annette Müller, Grundschullehrerin und Verkehrsopfer, Mettmann

  •  Karin Peglau, Opferschutzbeauftragte der Kreispolizei Mettmann.

Die Moderation des Gesprächs übernimmt Eva Schüler, Pressestelle Evangelische Kirche im Rheinland. Im Anschluss an das Gespräch ist eine kommentierte Filmvorführung „Keine Angst vorm Helfen“ geplant. Der Film von der Johanniter-Unfallhilfe soll verdeutlichen, was und wie viel jeder tun kann, der in eine Unfallsituation verwickelt wird. Die häufige Panik unfreiwilliger Helfer kann und muss vermieden werden.


Polizeiseelsorge