Pressemitteilung

Landesynode verabschiedet maßvollen Haushalt

Trotz höherer Kirchensteuern als für 1999 erwartet:

  • 21.3.2002

Bad Neuenahr – Einen Haushalt mit dem Volumen von insgesamt 929,5 Millionen Mark hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland heute in Bad Neuenahr verabschiedet. Das sind 57,5 Millionen Mark mehr als 1999. Trotz dieser Steigerung ist der Haushalt knapp kalkuliert sein.


Allein 328,5 Millionen Mark sollen für die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer ausgegeben werden (1999: 295 Millionen ). Die 33,5 Millionen Mark Mehrausgaben entstehen mit den Zahlungen des Dienstwohnungsbetrags, der in Zukunft für den Fortfall der freien Dienstwohnung an die Pfarrerinnen und Pfarrer ausgezahlt wird.


Für landeskirchliche Ausgaben und die Finanzierung des Landeskirchenamtes sind 270,2 Millionen Mark vorgesehen (1999: 253 Millionen). Die Steigerung von rund 17 Millionen Mark ergibt sich aus den Kosten für die Finanzierung der sogenannten 58-er-Regelung, d.h. dem Vorruhestand für Pfarrer und Pfarrerinnen, Kirchenbeamte und -beamtinnen (8 Millionen), erhöhten Personalkosten (2,7 Millionen ), Zahlungen für Pastorinnen und Pastoren im Sonderdienst an die Kirchliche Versorgungskasse (1,3 Millionen) sowie Sachkostensteigerungen wie Renovierungsmaßnahmen, Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, z.B. „Millennium“, und Einmalausgaben (3 Millionen ). Hinzu kommen interne Verrechnungskosten (2 Millionen). Für die landeskirchlichen Aufgaben sind 44,5 Millionen (1999: 44,6 Millionen) als Zuweisung in die Finanzierung landeskirchlicher Einrichtungen, darunter Bildungswesen und Wissenschaft ausgewiesen. Insgesamt sind für diesen Einzelhaushalt 134,6 Millionen Mark (1999: 136 Millionen) vorgesehen.


Für gesetzliche gesamtkirchliche Aufgaben sind 119,4 Millionen Mark (1999:120 Millionen) veranschlagt. Davon gehen 49,5 Millionen Mark (1999: 49 Millionen) für die Unterstützung der Landeskirchen in den neuen Bundesländern im Finanzausgleich an die EKD. Für die Aufgaben der EKD ist eine Umlage von 20 Millionen Mark eingeplant. Eine Umlage von 3,8 Millionen Mark soll die EKU erhalten. Weitere Positionen sind: 13 Millionen Mark für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, 5 Millionen Mark für die Missionsgesellschaften, 4,2 Millionen Mark für die Diakonischen Werke von EKD und der Evangelischen Kirche im Rheinland, 9,2 Millionen Mark für die Ostpfarrer-Versorgung, 11 Millionen Mark für Gebäude-, Unfall-, Haft- und sonstige Versicherungen.


Mit einer Bewilligung von 6 Millionen Mark ist auch für das Jahr 2000 die Weiterführung des Fonds zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (1999: 6 Millionen Mark) vorgesehen. Aus diesem Fonds der Evangelischen Kirche im Rheinland wurden bisher über 120 Beschäftigungs-, Beratungs und Qualifizierungsprojekte mit mehr als 4500 Beschäftigten finanziert.


Für 2000 rechnet die rheinische Kirche mit einem Kirchensteueraufkommen von insgesamt 1,114 Milliarden Mark. Das sind zwar 47,4 Millionen Mark (4,44 Prozent) mehr, als im Herbst 1998 für 1999 erwartet wurden (1,067 Milliarden Mark). Es sind aber auch ein Prozent weniger als die aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung korrigierten Schätzung von 1,128 Milliarden Mark für 1999. Trotz der grundsätzlich positiven Erwartung für die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2000 muss die Kirchensteuerentwicklung im Zusammenhang mit der Zweiten Stufe des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 und den finanziellen Auswirkungen des Familienleistungsausgleichs gesehen werden, so dass schon im nächsten Jahr mit Mindereinnahmen zu rechnen ist.