Pressemitteilung

Die Themen des Präsesberichts im Überblick

Lesehilfe

  • Nr. 7/2009
  • 12.1.2009
  • 18179 Zeichen

Achtung, Sperrfrist: Heute, 12. Januar 2009, 11 Uhr! Es gilt das gesprochene Wort.

Zur einfacheren und schnelleren journalistischen Bearbeitung des Berichts, den Präses Nikolaus Schneider der Landessynode heute erstatten wird, haben wir diese Lesehilfe zusammengestellt. Bitte beachten Sie die Sperrfrist und den Wortlautvorbehalt!

Dieser Themen- und Zitatenüberblick erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Der komplette Präsesbericht liegt als gedrucktes Exemplar vor bzw. ist im Internet unter www.ekir.de/landessynode abrufbar.

 Aktuelle Situation in Israel und dem Gaza-Streifen, S. 34

„Mit besonderer Beunruhigung nehme ich die Gewaltexzesse dieser Tage im Nahen Osten wahr. Einer Hamas, die sich die Vernichtung Israels zum Ziel setzt, gelang es durch andauernde Raketenangriffe Israel zu Militärschlägen zu verleiten, die zu humanitären Katastrophen für die Menschen im Gaza-Streifen führen. Ich empfinde diese Situation als tragisch: weder Sicherheit noch Frieden wird Israel auf diese Weise erreichen. Dass die Hamas sich in ihrem menschenverachtenden Handeln bestätigt und zum Weitermachen ermutigt sieht, wenn Israel Ruhe hielte, ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.

Ein Neuanfang kann nach meiner Auffassung nur gelingen, wenn Israel die permanenten staatlichen Rechtsverletzungen und Demütigungen gegenüber den Palästinensern beendet, die Hamas das Existenzrecht Israels anerkennt und die Staatengemeinschaft die Sicherheit Israels gewährleistet sowie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Palästinas energisch fördert. Dem Kölner Rabbiner Teitelbaum verdanke ich den Hinweis, dass eine Begegnung der höchsten religiösen Autoritäten beider Seiten durchaus möglich sei. Dem Hass und dem Morden die religiöse Legitimation zu entziehen, könnte der entscheidende Impuls für einen Neuanfang sein.“

 

Leben / Lebensschutz, S. 23

„Leben als Gabe Gottes, als Teil seines Schöpfungshandelns zu verstehen bedeutet zugleich, es in aller Gebrochenheit und Endlichkeit zu akzeptieren.

Leben als Geschenk Gottes zu verstehen bedeutet zugleich, das Leben anderer Menschen als Geschöpfe Gottes zu achten, mit besonderer Aufmerksamkeit für behindertes und gefährdetes Leben einzutreten und gerade darin Gott, den Schöpfer, zu ehren. Diese Lebenshaltung vertraut schließlich darauf, dass alles Leben zu dem großen Leben gehört, das von Gott ausgeht und zu ihm hinführt.“

 

Behindertes Leben / Spätabtreibungen / „Schaden“, S.23/24

„Es besteht weitgehend Konsens darüber, dass Menschen mit Behinderungen eine unverfügbare Würde als Geschöpfe Gottes haben, sie genießen Lebensrechte wie alle anderen Menschen auch!

Für behinderte Menschen im Mutterleib scheint dieser Konsens aber nicht mehr tragfähig zu sein, seit die pränatale Diagnostik das Erkennen wahrscheinlicher Behinderungen ermöglicht. Zwar ist eine solche Diagnose nach unserer Gesetzgebung keine Legitimation eines Schwangerschaftsabbruchs, gleichwohl führt die Erkenntnis über eine mögliche Behinderung des werdenden Kindes wegen der für die Mutter damit verbundenen körperlichen und psychischen Belastungen zu Spätabtreibungen – mit einer derzeit zu beklagenden Automatik.

Die von einer solchen Diagnose geschockten Mütter und Väter will ich nicht moralisch unter Druck setzen und verurteilen. In einer solchen Situation reflektiert und nach ethischen Standards abgewogen zu entscheiden, lässt sich durch Nichtbetroffene kaum einfordern.

Dennoch halte ich es angesichts der augenblicklichen Situation für geboten, dass es sowohl im gesetzlichen Bereich wie in der Praxis zu Veränderungen kommt. Das gilt umso mehr, als Gerichte Ärztinnen und Ärzte den Schadensersatzforderungen von den Eltern behindert geborener Kinder aussetzen. Behindertes Leben wird dadurch als ein in Cent und Euro bezifferbarer Schaden definiert – eine solche Betrachtungsweise ist in meinen Augen skandalös!

Deshalb danke ich neben anderen den Bundestagsabgeordneten Singhammer und Griese, weil sie Gesetzesinitiativen zur Veränderung dieser Situation ergriffen haben. Sie zielen darauf, eine ärztliche bzw. psychosoziale Beratung anzubieten und eine Spätabtreibung frühestens drei Tage nach der Diagnose zu erlauben.

Wie auch immer diese Debatte ausgeht: ich begrüße es, dass damit der Versuch unternommen wird, Spätabtreibungen einzudämmen. Behindertes Leben gehört mitten in unsere Gesellschaft hinein. Das ist der konfessions- und religionsübergreifende Ausdruck der humanen Qualität unserer Gesellschaft.“

 

Wie gelingt unser Leben?, S. 4/5

„So, wie für den frommen und reichen Juden vor 2000 Jahren gilt auch heute für uns Christenmenschen: Es ist unverzichtbar, den Zusammenhang von Menschenwelt und Gottesreich, von vergänglichem irdischen und verheißenem ewigen Leben zu bewahren, wenn wir nach Kriterien und Bedingungen für gelingendes Leben fragen und suchen.

Gelingendes Leben ist nach dem Zeugnis der ganzen Heiligen Schrift nicht ohne die Beziehung des Menschen zu Gott zu denken. Es geht aus der Zuwendung Gottes zu den Menschen hervor, es verdankt sich seiner Gnade. Aber zugleich verlangt es das Fragen und Suchen des Menschen nach Gotteserfahrungen und Gottesbegegnungen, nach Gottes konkretem Wort in unserem konkreten Alltag.“

(S. 6) „Ich maße mir nicht an, für jeden Mann und jede Frau gültige Antworten für das Gelingen ihres Lebens zu geben. Eine Entscheidung darüber, inwieweit und worin ihr persönliches Leben als ,gelungen’ zu bewerten ist, steht subjektiv nur den Einzelnen und objektiv allein Gott zu.“

 

Tun des Gerechten“, S. 5

„Gottesglaube und Gottesliebe des Menschen konkretisieren sich in menschlicher Gemeinschaft, in der Liebe zu den Mitmenschen und im ,Tun des Gerechten’, also in unserem Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung! Dazu sind Gottes wirksame Gegenwart mitten in unserer unheilen, vergänglichen Menschenwelt und Gottes erlösende Zukunft für seine ganze Schöpfung durch sein kommendes, ewiges Reich uns verheißen. Diese Verheißungen bestimmen unsere Perspektive heute und für alle Tage unseres Lebens.“

 

„Brotangst“, S. 6/7

„Für viele Menschen – zunehmend auch in unserem Land und im Bereich unserer Kirche – konzentriert sich die Frage nach gelingendem Leben auf die praktische Bewältigung der alltäglichen ,Brotangst’. Diese Menschen brauchen keine theoretischen Ausführungen über gelingendes Leben, sie brauchen Brot und konkrete Hilfe. Für uns andere aber gilt:

Unabhängig davon, ob wir von Brotgebern abhängig sind oder selber an Schaltstellen der Macht sitzen, können und dürfen wir uns nicht auf die vermeintlichen Sachzwänge berufen, die unser Leben zu steuern scheinen – weder in der Grundausrichtung des Lebens, noch bei den einzelnen Entscheidungen.“

 

Globalisierung / Finanzkrise, S. 9/10

„Dabei sehe ich wohl, dass es einfache Lösungen für die komplexen Problemstellungen nicht gibt, zumal die Steuerungsmöglichkeiten durch den nationalen Staat in vielen Bereichen immer weiter beschränkt werden.

Die europäische Einigung, die unserem Land höchste äußere Sicherheit und auch eine wirtschaftliche Grundstabilität gebracht hat, wirkt sich durch die umfangreichen Vertragswerke bis in die Sozialgesetzgebung und Arbeitsmarktregelung aus. Und die globalisierte Wirtschaft hat längst jegliche nationalstaatlichen Grenzen überschritten.

Dennoch muss gerade dort, wo die nationalen Gestaltungsspielräume in der Politik bleiben, bei allen Reformen die gesamtgesellschaftliche Stabilität und der soziale Frieden in unserem Land oberste Priorität haben. Auch Menschen auf den Leitungsebenen der Wirtschaft tragen Mitverantwortung für die gesellschaftliche Stabilität der Länder, in denen sie ansässig sind. Das ist etwas anderes als Mäzenatentum: es geht um die gerechte Verteilung der Gewinne und um die Beteiligung am Unternehmensvermögen.

Bis zum drohenden Zusammenbruch großer Finanzinstitute in den letzten Monaten galt besonders der Finanzsektor als ein sich selbst regulierendes System. Dass wirtschaftliches Handeln einen Dienst für das Gemeinwohl einer Gesellschaft zu leisten hat, wurde als idealistische Einschätzung derer abgetan, die in die Regeln dieser Systeme keinen ausreichenden Einblick hätten.“

 

Milliarden für Banken, aber nicht für Soziales, S. 12

„Es ist vielen Menschen nur schwer vermittelbar, dass zur Stützung der Banken beinahe ,über Nacht’ Milliarden aufgebracht werden, dass aber soziale Initiativen ermüdend lange – und zu oft vergeblich! – um finanzielle Zuweisungen kämpfen müssen.“

 

Verantwortung des Einzelnen, S. 7

„Mit Martin Luther betont unser Glaube in besonderem Maße: Der Mensch ist zur Freiheit berufen! Allerdings nicht zu einer grenzenlosen, selbstsüchtigen Freiheit, sondern zu einer Freiheit in Verantwortung vor Gott und für die Welt.“

 

Kinderarmut / Armut, S. 11

„Mich bedrückt besonders, dass die Kinderarmut zunimmt. Aktuelle Einschätzungen gehen davon aus, dass gegenwärtig ein Viertel aller Kinder der Bundesrepublik in Armut oder an der Armutsgrenze leben. Zwar versuchen auch hier Spendeninitiativen mit der Ausgabe von Schulmaterial oder der Verteilung von Second-Hand-Spielzeug eine akute, offensichtliche Not zu lindern. Ich halte es aber für entscheidend, dass die Teilhabe aller Kinder und Jugendlicher am gesellschaftlichen Leben ermöglicht und gewährleistet wird. Ausgrenzung, gar Ausschluss von Bildungsmöglichkeiten aus finanziellen Gründen verhindert persönliche Zukunftsgestaltung und führt letztlich zu einem Desinteresse der Heranwachsenden an der eigenen und der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung. Ein weiteres Moment gesellschaftlicher Erosion.

Armut darf nicht als Versagen oder quasi naturgegebene Eigenschaft von Einzelnen eingestuft werden! In der Regel handelt es sich dabei um strukturelle Probleme, die sich insbesondere in bestimmten Milieus verfestigen.“

 

Kindergelderhöhung / Hartz-IV-Empfänger, S. 12

„Auf Bundesebene müssen dringlichst die Hartz IV-Sätze auf den Prüfstand, besonders diejenigen für Familien. Wenn die Bundesregierung selbst das Existenzminimum für Kinder bei 501 Euro festlegt, aber in den Hartz IV-Unterstützungen nur 234 Euro gezahlt werden, ist die Notwendigkeit der Nachbesserung offensichtlich. Ich halte es auch für einen Skandal, dass die Kindergelderhöhung bei Hartz IV-Empfangenden als ,Einkommen’ wieder abgezogen wird.“

 

Bildung, S. 16

„Seit Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der Pisa-Untersuchungen gibt es in unserem Land – auch in unserer Kirche – eine breite gesellschaftliche Debatte um den Stellenwert von Bildung, über die Voraussetzungen für einen gelingenden Bildungsprozess und über die Verbesserung unserer Bildungseinrichtungen. Weil der Bildung eine Schlüsselfunktion für das Gelingen des Lebens der einzelnen Menschen, aber auch für die gesellschaftliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zukommt, sind Investitionen in das Bildungssystem ein ,Angelt’ für eine bessere Zukunft.“

 

Bildung / Experimente, S. 17

„Im Bereich der schulischen Bildung wird man den Verantwortlichen keine mangelnde Scheu vor Experimenten nachsagen können. Es wurde eher zu vieles ausprobiert. Der ,Reformaktionismus’ der letzten Jahre hat Lehrende und Lernende, Schulleitungen und Eltern vielfach überfordert und die entscheidenden Probleme unserer Schulbildung nur geringfügig verbessert. Ich nenne hier nur beispielhaft: faire Bildungschancen für alle Kinder und Jugendliche, individuelle Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund und Lernstörungen, Verringerung der Anzahl von Schulabbrechern und Schulschwänzern, zu große Lerngruppen, heruntergekommene Schulgebäude.“

 

Bewahrung der Schöpfung / Mensch als Gottes „Kooperationspartner“, S. 21

„Der Mensch ist nach dem Zeugnis der biblischen Schöpfungsberichte aus einem besonderen Schöpfungsakt Gottes hervorgegangen. Gott hat den Menschen „sich zum Bilde“, als sein Gegenüber erschaffen. Er wünscht sich den Menschen als seinen Kooperationspartner, um die Schöpfung ,zu bewahren und zu bebauen’. Die Bibel macht dabei unmissverständlich klar, dass dem Menschen keine ,Schöpferqualität’ zukommt. Menschliche Existenz ist gebrochen und endlich. Menschen bewahren nicht nur, sie zerstören auch – beginnend mit dem Brudermord, den Kain an Abel begeht.“

 

Bewahrung der Schöpfung / Lebensstil, S. 22/23

„Nach dem Maß unserer Möglichkeiten müssen wir aber auch Konsequenzen ziehen für unseren persönlichen Lebensstil im privaten und im beruflichen Umfeld.

Besonders durch unseren Konsum können wir auch als Einzelne Einfluss nehmen und fair gehandelte und hergestellte Produkte kaufen.

Die im vergangenen Jahr durch die Landessynode verabschiedete Stellungnahme „Wirtschaften für das Leben“ hat deutlich gemacht, dass gerade im Bereich ,Konsum’ die Doppelgesichtigkeit der Auswirkungen der Globalisierung besonders gut nachzuvollziehen ist:

Auf Grund der wirtschaftlichen Gesamtsituation ist ein großer Teil der Bevölkerung auf einen kostengünstigen Einkauf der Ge- und Verbrauchsgüter angewiesen. Gleiches gilt für Institutionen und Organisationen, wie zum Beispiel Kirchengemeinden. Dieses wird durch eine vermeintlich ,billige’ Produktion in außereuropäischen Wirtschaftsräumen ermöglicht. Allerdings geschieht das vielfach zu Lasten ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit. Nach den Sozial- und Arbeitsstandards an den Produktionsstandorten wird selten gefragt und die Missachtung für uns gültiger Standards wird daher unbewusst in Kauf genommen.

Als Konsequenz von Glaube und Vernunft können wir uns nur gemeinsam um ein lebensdienliches Alltagsverhalten bemühen und uns darin gegenseitig bestärken und stützen.“

Spiritualität / „Pilgerfahrt des Glaubens“, S. 30

„Ich wünsche mir für alle Ebenen unserer Kirche, dass wir uns neben allem Planen und Organisieren auch als spirituelle Gemeinschaft verstehen. Dass „Kirchengeschichte“ für uns auch erlebbar wird gleichsam als eine spirituelle Pilgerfahrt des Glaubens, auf der Moralismus, Angst vor dem Verlust der eigenen Reputation oder vor eigenen Fehlern und Versagen keine beherrschende Rolle mehr spielen.

Ich wünsche uns trotz aller und in allen Alltagsgeschäften die Erfahrung von Freiräumen, in denen wir der Aufmerksamkeit, Solidarität und Fürsorge von Geschwistern gewiss sind.“

 

Pfarrstellensituation / „Auswahlverfahren“, S. 32

„Nach einem Jahr Erfahrung mit den neuen Verfahrensweisen ist erhebliche Unruhe in der Pfarrschaft und auch in Gemeinden und Kirchenkreisen entstanden.

Soweit ich es überblicke gibt es mehrere Gründe dafür: zum einen macht die Umsetzung von Beschlüssen erst real bewusst, was ihre bisher nur theoretisch erörterten Härten für die Betroffenen wirklich bedeuten. Von ablehnenden Entscheidungen werden Betroffene verletzt, sehen sich und ihren bisherigen Dienst für unsere Kirche abgewertet. Zum anderen wird es auch bei bestem Bemühen zu Fehlern in der Behandlung von Menschen und der Handhabung von Verfahren kommen. Da gibt es nichts zu beschönigen.

Eine große Zahl der Ergebnisse der Auswahlverfahren werden zurzeit angefochten. Rechtsgutachten zur Infragestellung oder zur Bestätigung sind eingeholt. Heute eine öffentliche Synodaldebatte über die gesamte Problematik zu führen, halte ich aber für verfrüht.“

 

„Religiöses Hasspotenzial“, S. 33/34

„Schauen wir über unseren eigenen gesellschaftlichen Tellerrand hinaus, so nehmen wir jede Religion im öffentlichen Raum als höchst zwiespältig wahr. Ob es militante Buddhisten in Sri Lanka sind oder fundamentalistische Hindus in Indien, ob islamistische Bewegungen in Indonesien und im Nahen Osten oder christliche Fundamentalisten in den USA, ob religiös fanatische jüdische Siedler auf palästinensischem Gebiet oder nationalistische Katholiken in Polen bzw. Orthodoxe in Russland: das religiöse Hasspotenzial ist dem Friedenspotenzial der Glaubensgemeinschaften wie das Unkraut dem Weizen beigesellt.“

 

Dialog mit Andersgläubigen, S. 35

„Wir werden nicht durch Verordnungen über die Höhe von Minaretten und die Zahl der Kubikmeter umbauten Raums die Frage nach der Überzeugungskraft von religiösen Gemeinschaften beantworten, wohl aber durch die Anfrage an religiös geprägte Staaten wie die Türkei, Indonesien oder Saudi Arabien, ob sie die Unterscheidung von Staatsraison und religiöser Überzeugung respektieren und unseren christlichen Geschwistern die Religionsfreiheit zugestehen, die sie selbst in Anspruch nehmen.

Die Folgenlosigkeit der Ankündigungen des türkischen Religionsministers, er werde sich für eine Religionsfreiheit nach europäischem Maßstab in der Türkei einsetzen, und die neuerlichen rechtlichen Angriffe auf das Kloster im Tur Abdin lassen uns an einem ernsthaften Veränderungswillen zweifeln. Gleichzeitig dürfen wir nicht müde werden, in ökumenischer Verbundenheit für unsere Glaubensgeschwister die Stimme zu erheben.“