Pressemitteilung

2. Tag rheinischer Presbyterinnen und Presbyter in Koblenz

Fortbildung, Dank und Wertschätzung

  • Nr. 88/2009
  • 11.5.2009
  • 2715 Zeichen

„Bewegung strebt nach Aufbrüchen, neuen Wegen und Erfahrungen“, sagte Präses Nikolaus Schneider in seiner Predigt im Abschlussgottesdienst des 2. Tages rheinischer Presbyterinnen und Presbyter heute, 9. Mai, in Koblenz. Rund 700 Presbyterinnen und Presbyter aus der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) kamen zu Foren, Diskussionen, Workshops, Kabarett, Musik und Gottesdienst unter dem Motto „Erleuchte und bewege uns“ in die Rhein-Mosel-Halle. Themen zu Fragen der Theologie, Spiritualität und dem Selbstverständnis als „missionarische Volkskirche“ standen neben den Struktur- und Leitungsaufgaben im Zentrum des Interesses.

In der Eröffnungsveranstaltung begrüßte Superintendent Dr. Markus Dröge für den gastgebenden Kirchenkreis Koblenz die ehrenamtlichen Vertreter aus den gemeindlichen Leitungsgremien. Der Koblenzer Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann betonte, „ohne christliches Engagement wäre diese Gesellschaft viel ärmer“. Die Presbyter und Presbyterinnen belegten, dass christliche Werte auch heute noch Bedeutung hätten.

In den Foren ging es unter anderem um die Zukunft der rheinischen Kirche in einer sich verändernden Gesellschaft. Die christlichen Kirchen hätten ihre Monopolstellung verloren, hieß es im Forum „Missionarisch Volkskirche sein“. Waren in Westdeutschland 1970 noch jeweils deutlich mehr als 40 Prozent Mitglied einer der beiden großen Kirchen, sei heute die Gruppe der Konfessionslosen die stärkste in der Bundesrepublik. Die EKiR habe sich bewusst für das Leitbild der missionarischen Volkskirche entschieden. Die Teilnehmer suchten in Worksshops nach praktischen Hilfen zum Beispiel für einladende Gottesdienste und persönliche Spiritualität.

In seiner Predigt über 2. Mose (Exodus), Kapitel 13, Verse 21 und 22, führte Präses Schneider den Weg vom Auszug der Israeliten aus Ägypten zum Gottesvolk in die Gegenwart. Nach den Worten des Präses brechen auch heute Christen auf, ohne dass der Erfolg garantiert ist. Presbyterinnen und Presbyter probierten mit ihren Gemeinden und der Kirche oft neue, unübersichtliche Wege. Dies gehe wie in Israel nicht ohne Zweifel, Murren und Klagen.

„Es ist wunderbar, dass wir für den Presbytertag eine nachhaltige und stetige Form gefunden haben“, sagte Vize-Präses Petra Bosse-Huber. Es sei erfreulich, dass die Mischung aus Fortbildung, Dank und Wertschätzung so gut ankomme. Alle vier Jahre, jeweils nach der Presbyteriumswahl, soll in Zukunft dieser Tag der ehrenamtlichen Laien stattfinden. Den 1. Presbytertag richtete die rheinische Kirche 2005 in Bonn aus.