Pressemitteilung

Kanzeltausch zwischen Ost und West als lebendiger Beitrag zur Erinnerung

Präses Nikolaus Schneider und vier Kollegen starten Aufruf

  • Nr. 75/2009
  • 24.3.2009
  • 2542 Zeichen

Die friedliche Revolution in der DDR und der Mauerfall jähren sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Für Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und die leitenden Geistlichen vier weiterer EKD-Kirchen guter Grund, die Pfarrerinnen und Pfarrer zum Kanzeltausch mit den (ehemaligen) Partnergemeinden in Ostdeutschland aufzurufen. „Ein solcher Kanzeltausch würde verdeutlichen, was die besondere Beziehung zwischen evangelischen Gemeinden in Ost und West für das wechselseitige Verstehen, die geistliche Gemeinschaft, die praktische Hilfe und auch für die Vorbereitung der deutschen Einheit bewirkt hat“, heißt es in dem Brief an die rheinischen Gemeinden.

Vor 1989 wie auch danach bestanden zwischen den fünf Kirchen (beziehungsweise ihren Vorgängerkirchen) und ihren Gemeinden zahlreiche Partnerschaften. So war die frühere Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebiets (die spätere Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz) in einer Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg verbunden. Die Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg (Region Ost) hatte eine Partnerschaft mit der Evangelischen Landeskirche in Baden; zugleich gab es Gemeindepartnerschaften mit Gemeinden der rheinischen und der westfälischen Landeskirche.

Viele von diesen Partnerschaften sind nach wie vor lebendig; andere sind zu einem Abschluss gekommen. „Dabei sehen wir die Verabredung eines solchen Kanzeltauschs nicht nur für die Fälle als sinnvoll an, in denen nach wie vor eine lebendige Gemeindepartnerschaft besteht“, schreiben die fünf Bischöfe und Präsides: „Wir finden es ebenso bedenkenswert, für die Zeit zwischen dem Herbst 2009 und dem Herbst 2010 Gottesdienste zwischen Gemeinden zu verabreden, deren Partnerschaften bereits vor längerer Zeit zu einem Abschluss kamen oder auch ohne förmlichen Abschluss nicht weitergeführt wurden. Im einen wie im anderen Fall wollen wir Sie dazu anregen, Gemeindebesuche hinüber und herüber mit einem wechselseitigen Predigtdienst zu verbinden und dadurch das Erinnern an wichtige Etappen der Partnerschaft mit einer Verständigung darüber zu verbinden, was heute und morgen an der Zeit ist“, schreiben Präses Schneider und seine Kollegen Bischof Jan Janssen (Oldenburg), Landesbischof Dr. Ulrich Fischer (Baden), Präses Alfred Buß (Westfalen) und Bischof Dr. Wolfgang Huber (Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz).