Pressemitteilung

Präses Schneider warnt vor „Rückzug aus der Welt“

Gottesdienst zum Auftakt der 53. Landessynode:

  • 12.1.2004

Achtung, Sperrfrist: Heute, 11. Januar 2004, 17 Uhr!


Mit einem festlichen Gottesdienst mit Abendmahl hat am Nachmittag 53. ordentliche Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in Bad Neuenahr begonnen. In seiner Predigt rief Präses Nikolaus Schneider (56) dazu auf, sich „um Gottes Willen“ für eine friedlichere und gerechtere Welt einzusetzen. Nicht zuletzt angesichts der anstehenden Sozialreformen in Deutschland forderte Schneider: „Keine Kapitulation vor so genannten ,Denk- und Handlungszwängen‘.“ Der oberste Vertreter der mit rund drei Millionen Mitgliedern zwischen Emmerich und Saarbrücken zweitgrößten evangelischen Landeskirche in Deutschland erklärte wörtlich: „Vernünftig soll unser Lebens-Gottesdienst sein, also keine abgehobene Flucht in Wolkenkuckucksheime. Auch kein Rückzug aus der Welt.“ Das, was für die Menschen nach Gottes Barmherzigkeit gut und richtig ist, müsse – in Staat, Gesellschaft und Kirche – immer wieder  neu geprüft werden: „Es ist die Aufgabe gemeinsamen Nachdenkens und gemeinsamer Beratung. Es ist ein mühsamer und herausfordernder Prozess“, sagte er auch im Blick auf die Tagung der Landessynode.
Bis einschließlich Freitag beraten die 244 stimmberechtigten Synodalen, die die rheinische Kirche leiten, unter anderem über Fragen des Abendmahlverständnisses, über Finanzen und Strukturen von Seelsorge und Verkündigung in der Zukunft sowie über die Konsequenzen der Sparpolitik der Länder insbesondere für die Kindergarten-, Jugend- und Bildungsarbeit, die Kirche und Staat bisher gemeinsam wahrnehmen. Die Evangelische Kirche im Rheinland besteht aus 813 Gemeinden und 46 Kirchenkreisen in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens, von Rheinland-Pfalz, des Saarlands und in einem kleinen Gebiet Hessens.
Morgen vormittag wird Nikolaus Schneider erstmals als Präses seinen „Bericht über die für die Kirche bedeutsamen Ereignisse“ vorlegen. Überdies will Vizepräsident Christian Drägert, der leitende Jurist, eine Bilanz der auf der vergangenen Synode beschlossenen und inzwischen umgesetzten Reformbeschlüsse zur Zusammenlegung von Ämtern und Einrichtungen der Landeskirche ziehen.


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Hinweis an die Redaktionen: Den Wortlaut der Predigt (Sperrfrist: heute, 17 Uhr) finden Sie unten.