Pressemitteilung

Jad Vaschem ehrt posthum Kölner Kardinal Höffner

Meldung vom 4.5.04

  • Nr. Köln/Berlin (epd). Der frühere Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Höffner (1906 - 1987) erhält posthum den Titel "Gerechter unter den Völkern" der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem.
  • 5.5.2004
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Auch seine Schwester, Helene Hesseler-Höffner, erhalte die Auszeichnung für die lebensrettende Hilfe für jüdische Menschen während des NS-Regimes, teilte die israelische Botschaft in Berlin mit. In einer Feierstunde am Mittwoch in Berlin wird sie die bedeutende israelische Ehrung ebenso für ihren 1987 verstorbenen Bruder entgegennehmen.


Unter den Gästen wird auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, erwartet. Höffner hatte den Angaben nach 1943 als Seelsorger in Kail an der Mosel ein siebenjähriges jüdisches Mädchen unter falschem Namen im Pfarrhaus versteckt. Seine Schwester nahm auf Höffners Bitten im selben Jahr ein jüdisches Ehepaar im Elternhaus in Horhausen im Westerwald auf.


Der 1906 geborene Höffner war von 1969 bis zu seinem Tod 1987 Kölner Oberhirte und langjähriger Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz. Zuvor war er Bischof in Münster. Von 1951 bis 1962 leitete der Theologe als erster Direktor das Institut für Christliche Sozialwissenschaften.


Die Ehrung der Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem ist die höchste Auszeichnung des Staates Israel für Nicht-Juden. Bisher erhielten rund 19.000 Frauen und Männer aus allen Teilen Europas den Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“. Unter den Geehrten befinden sich an die 400 Deutsche, darunter der erste rheinische Präses, Pfarrer Heinrich Held (1897 – 1957). (4.5.04)