Pressemitteilung

Offene Kirchen laden nicht nur zum Gottesdienst ein

Auszeichnung am Pfingstmontag:

  • 26.5.2004


Das leicht erkennbare Symbol besagt: Diese Kirche ist verlässlich geöffnet! Besucherinnen und Besucher sind willkommen, um sich eine „Auszeit“ für eine kurze Besinnung oder zum Nachdenken zu nehmen, die Seele durchatmen zu lassen und neue Kraft für den Alltag zu schöpfen. Das Signet, ein viereckiges Schild mit einem offenen Kirchensymbol in den Farben weiß, schwarz und blau, ist eine Auszeichnung für Gemeinden und darf von diesen für die eigene Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden. Auch Kappellen und andere Gottesdienststätten, z.B. Krankenhauskappellen, können sich um das Signet bewerben, sofern sie folgende Kriterien erfüllen:




  • Die Kirche muss regelmäßig an mindestens fünf Tagen in der Woche je vier Stunden geöffnet sein.

  • Die regulären Öffnungszeiten sollen sich in zwei Vormittags- und zwei Nachmittagsstunden teilen, in der Regel 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr.

  • Die Mindestöffnungszeit gilt in der Regel vom 1. April bis 30. September.

  • In der Kirche sollen Informationen über die Kirche und das Gemeindeleben ausliegen.

  • Die Kirche muss in einem einladend geordneten Zustand gehalten sein.
  • Das Signet kann entzogen werden, wenn diese Selbstverpflichtung nicht eingehalten wird.

Mit seinem Angebot erfüllt die Johanneskirche in Troisdorf alle Voraussetzungen, um das Signet für „verlässlich geöffnete Kirchen“ zu erhalten. Ihr verleiht die Evangelische Kirche im Rheinland das erste Signet, und zwar am


Pfingstmontag, 31. Mai 2004,
nach dem Gottesdienst (Beginn: 10.45 Uhr)
an die Johanneskirche/Evangelische Stadtkirche in Troisdorf,
Viktoriastraße 1, 53840 Troisdorf.


Die feierliche Übergabe und das Anschrauben des Signets an der Kirchenmauer (Fototermin!) ist für 12.00 Uhr vorgesehen. Die Predigt im Gottesdienst hält Landespfarrer Hans-Hermann Pompe, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und Missonarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland, die Fürbitten Petra Bosse-Huber, Vizepräses der rheinischen Kirche. Außerdem werden u.a. der Superintendent des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, Hans Joachim Corts, und der Pfarrer der Johanneskirche, Dietmar Pistorius an der Verleihung teilnehmen, an die sich ein kleines Gemeindefest mit Musik und Buffet anschließen wird.


Die Johanneskirche versteht sich als Kirche mitten in der Stadt nicht nur als Ort für Gottesdienste und Gebete, sondern auch für Kommunikation und Begegnung, Kunst und Kultur, Meditation und Spiritualität. Sie ist montags bis freitags von 11.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Im Vorraum befindet sich ein Kirchencafé mit Eine-Welt-Laden, das von 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut wird. Seit September 2003 ist dem Kirchencafé auch eine Kircheneintrittsstelle angeschlossen, die dienstags und donnerstags jeweils zu den Öffnungszeiten des Café besetzt ist. Der Innenraum der Kirche ist vom Kirchencafé aus zu erreichen und nur durch eine Glaswand abgetrennt. Im Innenraum der Kirche verändern zahlreiche Kunstausstellungen immer wieder die Atmosphäre und laden zum Verweilen ein. Besucherinnen und Besucher finden Informationen über die Kirche, ein Anliegenbuch für eigene Gedanken und Gebetsvorschläge vor. Mitarbeitende des Kirchencafé gestalten im wöchentlichen Wechsel eine „meditative Mitte“ in der Kirche, sodass man gemeinsam meditieren kann. Unter der Seitenempore soll bald ein eigener Meditationsraum entstehen, der vom Kirchencafé nicht einsehbar ist – optisch abgeschirmt vom Kirchenraum durch satiniertes Glas.


Zum diesjährigen Pfingstfest verleihen die rheinische, die westfälische und die lippische Landeskirche die ersten Signets. Sie starten damit eine Aktion, die noch mehr Gemeinden ermutigen will, ihre Gotteshäuser auch außerhalb der Gottesdienstzeiten zu öffnen. Die drei Landeskirchen folgen damit anderen Landeskirchen. Im Mai 2000 wurden die ersten Signets an Kirchen in der hannoverschen Landeskirche angebracht. Heute gibt es in Niedersachsen schon über hundert und weitere in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Thüringen. Das Signet soll nicht nur über die landeskirchlichen Grenzen hinaus ein leicht erkennbares Symbol sein. Zurzeit wird mit dem ADAC verhandelt, der daran interessiert ist, das Zeichen in seine Straßenkarten aufzunehmen.


In Westfalen haben sich bis jetzt elf Kirchen um das Signet beworben, die die Kriterien erfüllen. In der rheinischen Kirche sind es sechs, in der lippischen Landeskirche zwanzig. Weitere Anträge liegen in allen Landeskirchen vor. In der rheinischen Kirche sind sie zu richten an das Amt für Gemeindeentwicklung und Missionarische Dienste (gmd), Missionsstr. 9a, 42285 Wuppertal, Telefon: 0202/2820-401, Fax: 0202/2820-440, E-Mail: gmd@ekir.de. Beim gmd können Gemeinden, die nicht alle Kriterien für die Signetverleihung erfüllen, Banner mit dem Aufdruck „Kirche geöffnet“ bestellen (Preis: 45 Euro). Anders als beim Signet gibt es dafür keine Vergabekriterien. Das Banner soll aber nur dann aufgehängt werden, wenn die Botschaft lautet: „Jetzt ist die Kirche geöffnet“.


 


Hinweis für Journalisten:


Das Signet kann auf Wunsch als jpg-Datei in der Pressestelle der westfälischen Landeskirche angefordert werden (Telefon: 0521-594-254), in der kommenden Woche auch in der Pressestelle der rheinischen Kirche.