Pressemitteilung

frei leben – ohne Gewalt

Gedenktag - Fahnenaktion - Fototermin:

  • 22.11.2004


An der Fahnenaktion „Verbrechen im Namen der Ehre (2004 – 2006)“ beteiligt sich auch die Evangelische Kirche im Rheinland. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes entwickelte anlässlich des Internationalen Gedenktages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ die Fahnenaktion, die seit 2001 bundesweit mit jeweils unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten veranstaltet wird. In den Jahren 2004 bis 2006 läuft die Kampagne gegen „Verbrechen im Namen der Ehre“. Das sind Menschenrechtsverletzungen in streng patriarchalischen Gesellschaften, in denen sexuelle Eigenständigkeit und selbstbestimmte Partnerwahl von Frauen als unkeusch und entehrend gilt und nicht selten mit Gewalt bis hin zu Mord bestraft wird. Laut UN-Bericht werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern „im Namen der Ehre“ unterdrückt, misshandelt und getötet. Die Täter, meist nahe männliche Verwandte, gehen häufig straffrei aus.


Als Medienvertreterinnen und –vertreter laden wir Sie herzlich ein zum


Fototermin
am Donnerstag, 25. November 2003 um 11 Uhr
am Haupteingang des Landeskirchenamtes,
Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf.


Die Fahne wird als Transparent neben dem Haupteingang des Landeskirchenamts befestigt, und zwar in Anwesenheit von


Christian Drägert, Vizepräsident der Ev.Kirche im Rheinland,
Jürgen Dembek, Oberkirchenrat der Ev. Kirche im Rheinland,
Dr. Mieke Korenhof, Theologin im Frauenreferat der Ev. Kirche im Rheinland und
Petra Hundhausen-Kelp, Juristin im Frauenreferat der Ev. Kirche im Rheinland.


Die rheinische Kirche hat sich schon häufig klar gegen die Gewalt gegen Frauen positioniert, z.B. auf der Landessynode 2000. „Gewalt gegen Frauen verletzt Gott selbst. Gewalt gegen Frauen ist Sünde“, heißt es in dem Beschluss. Alle Formen der Gewalt gegen Frauen – physisch, psychisch, sexualisiert, verbal, wirtschaftlich, kulturell und religiös – werden scharf verurteilt. Zum Schutz der Frauenrechte beteiligte sich die rheinische Kirche auch an der Ökumenischen Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen – Überwindung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“. Aktuell unterstützt sie mit zahlreichen Projekten die bis 2010 laufende weltweite „Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt“, ausgerufen vom Ökumenischen Rat der Kirchen, Genf.


Im vorletzten Jahr wurden in Deutschland 2100 Aktions-Fahnen in rund 800 Gemeinden und Städten gehisst. Auch im deutschsprachigen Ausland ist die Fahne als Zeichen grenzüberschreitender Solidarität zu sehen. In Südtirol gibt es sogar italienisch und ladinisch gedruckte Fahnen.


Die Fahnenaktion steht in Zusammenhang mit dem Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“, der am 25. November 2004 zum 22. Male begangen wird. Der Gedenktag geht zurück auf die brutale Ermordung der drei Schwestern Mirabal am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik und ist seit vier Jahren ein von den Vereinten Nationen anerkannter internationaler Gedenktag. Die Schwestern waren von Militärs verschleppt, vergewaltigt und getötet worden, als die politische Gefangene besuchen wollten. 1982 erklärten zuerst lateinamerikanische Frauen diesen Tag zum internationalen Tag des Widerstandes gegen Gewalt gegen Frauen.


Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.frauenrechte.de und www.ekir.de/frauenreferat.