Pressemitteilung

Hospitation in Betrieben schärfte den Blick für professionelle Personalführung

Perspektivwechsel auf Zeit

  • 24.9.2004


Sechs Theologen, darunter zwei Superintendenten, haben das neue Angebot des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) der Evangelischen Kirche im Rheinland wahrgenommen und eine einwöchige Hospitation in Unternehmungen wie der Bayer AG, Leverkusen, der DaimlerChrysler AG, Werk Düsseldorf, der Firma Henkel, Düsseldorf, der T-Mobile Deutschland GmbH, der Deutsche Post AG und der Telekom, Bonn, absolviert. Um Gemeinsamkeiten in betrieblichen und kirchlichen Handlungsfeldern zu entdecken, folgten die Hospitanten einem Leitfaden mit Fragestellungen und Beobachtungskriterien zu Finanz- und Personalfragen, zur Motivation der Mitarbeitenden u.v.m.


Im Mittelpunkt der Erfahrungsbilanz, die die Hospitanten in dieser Woche unter der Kursleitung des KDA im Pastoralkolleg in Wuppertal zogen, standen Eindrücke aus der Personalführung in den Betrieben. Positiv kommentiert wurden die professionellen Techniken im Umgang mit dem „wichtigsten Potenzial“, der Mitarbeiterschaft, die Wertschätzung und die regelmäßigen Gesprächsrunden sowie die Effizienz in der Kommunikation und Entscheidungsfindung.


Doch auch Kritisches kam zur Sprache, z.B. der Druck durch die Zielorientierung der Firmen, die auch das Privatleben belasten kann und die Zwiespältigkeit in der Identifikation mit den Leitbildern der Arbeitswelt.


Das Austarieren der Unterschiede, das die Hospitanten erlebten, machte auch die Freiheitsgrade in den kirchlichen Arbeitsfeldern deutlich, wo nicht nur hoch Qualifizierte Arbeitsplätze finden, die Verantwortlichkeit gemeinschaftlich organisiert und die Basisnähe größer ist – so lauteten einige Voten der Hospitanten. Betont wurde auch der hohe Bezug zu einer anderen Zielsetzung als der Gewinnmaximierung und die „Leistungsmotoren Verantwortlichkeit, Gewissen, persönlicher Glaube“.


Die Hospitanten wünschten sich mehr Techniken der Personalführung in der theologischen Aus- und Fortbildung und die Fortsetzung des Hospitationsangebots für andere. Die Kontakte zu den Betrieben, die die Hospitationsplätze zur Verfügung gestellt haben, sollen aufrecht erhalten und gepflegt werden.


Weitere Informationen zu dem Projekt „Perspektivwechsel auf Zeit – kirchliche und betriebliche Praxis im Dialog“ und die Vermittlung von Hospitationsplätzen, für die nach § 52 Pfarrerdienstgesetz auch Sonderurlaub beantragt werden kann, gibt es bei Landespfarrer Ludwig Rieber, Amt für Sozialethik, KDA und Ökologie, Landeskirchenamt/Abteilung V, Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf, E-Mail ludwig.rieber@ekir-lka.de