Um frühe emotionale Erfahrungen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns geht es am Mittwoch, 13. Oktober, bei der Fachtagung „Wie Gefühle unser Gehirn verändern – Neurobiologische Befunde zur Prägung des Gehirns durch das sozio-emotionale Umfeld“. Dem Evangelischen Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung Rheinland e.V., der zu der Tagung einlädt, liegen schon fast 70 Anmeldungen vor. Die Tagung beginnt um 10.30 Uhr im FilmFunkFernsehZentrum (FFFZ), Kaiserswerther Str. 450, 40474 Düsseldorf und endet um 16 Uhr. Im Tagungsbeitrag von 25 Euro ist ein Mittagessen enthalten. Anmeldeschluss ist der 15. September. Für Vertreterinnen und Vertreter der Medien ist die Teilnahme kostenlos.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen neuere neurobiologische Erkenntnisse, nach denen emotionale Vernachlässigung, zu wenig Liebe und Geborgenheit das Gehirn verändern und prägen. Als Referentin wird Prof. Dr. Anna Katharina Braun diesen Zusammenhang erläutern und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutieren. Dr. Braun hat den Lehrstuhl für Zoologie/Entwicklungsbiologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne. Aus der Neurobiologie ist bekannt, dass die „Sprache der Gefühle“ in früher Kindheit im Wechselspiel zwischen Kind und Bezugsperson erworben wird. Emotionale Defizite führen zu „Sprachfehlern“ wie Gefühlsarmut, die sich auch auf die Lernleistungen auswirken. Diese Defizite sind später nur langsam und nicht immer vollständig korrigierbar, da die Formbarkeit des Gehirns abnimmt. Die genaue Kenntnis solcher Veränderungsprozesse kann neue pädagogische Ansätze liefern und ermöglicht eine besser verstandene geistige und emotionale Förderung des Kindes.
Der Evangelische Verein für Adoptions- und Pflegekindervermittlung bietet regelmäßig Tagungen zu solchen Themen an, da er familienlosen Kindern zu einem neuen Elternhaus und der Geborgenheit und liebevollen Erziehung in einer Familie verhelfen will. Der Verein ist ein Fachverband der Diakonie und als Adoptionsvermittlungsstelle und Pflegekinderdienst staatlich anerkannt. Neben seinen Aufgaben im Rheinland unterhält er einen bundesweit tätigen Fachdienst für interstaatliche Adoptionsvermittlung. Der gemeinnützige Verein wird zu einem großen Teil durch Spenden und Beiträge seiner Mitglieder und Freunde und durch Kollekten der evangelischen Kirchengemeinden finanziert.
Nähere Informationen über den Verein sind im Internet abrufbar unter www.ekir.de/adoption. Weitere Informationen zur Tagung erteilt Gesine Wischerhoff, Telefon 0211/4087950. Journalistinnen und Journalisten, die an der Tagung teilnehmen möchten, werden um telefonische Anmeldung bei Frau Wischerhoff gebeten.
