Pressemitteilung

Reichtum braucht ein Maß – Armut eine Grenze

Arbeitshilfe erschienen

  • 21.9.2004


Um Armut und Ausgrenzung, aber auch um Reichtum und soziale Polarisierung geht es in der soeben erschienenen Arbeitshilfe der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Titel „Reichtum braucht ein Maß – Armut eine Grenze“. In der 85 Seiten starken Broschüre geben wissenschaftliche Beiträge eine Übersicht über den aktuellen Stand der Armutsentwicklung, ihrer Folgen für die Jüngsten und die kirchlichen Positionen und Impulse. „Option für die Armen“ heißt die Bilanz der kirchlichen Stellungnahmen, Handreichungen und Soziallagebereichte der letzten zehn Jahre. Es schließen sich exemplarische Beispiele aus der Praxis an – von der Schuldnerberatung über ein Schul- und Gesundheitsprojekt und örtliche Gemeinschaftsprojekte von und mit Jung und Alt . Die Beispiele zeigen den Trend zur Kooperation mit Unterstützerkreisen und zur Vernetzung von Selbsthilfe-potenzialen auf, wie er heute in der qualifizierten Projektarbeit praktiziert wird.


Eine Checkliste für den Umgang mit der Thematik „Armut“ gibt Interessierten viele Anregungen, im eigenen Umfeld geeignete Schritte gegen die Folgen von Armut zu unternehmen. Außerdem enthält die Arbeitshilfe Bausteine für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden, für Gottesdienst, Andacht und Bibelarbeit sowie ein komplettes Gottesdienstbeispiel und Literaturhinweise.


Die Arbeitshilfe wurde in diesen Tagen in den rheinischen Kirchengemeinden und Kirchenkreisen verteilt. In seinem Begleitschreiben macht Präses Nikolaus Schneider auf eine Dialogveranstaltung am 13. Dezember 2004 im Landeskirchenamt mit dem Titel „Wachsende Polarisierung in Nordrhein-Westfalen? Sozialbericht 2004 – Armuts- und Reichtumsbericht“ aufmerksam, an der auch Birgit Fischer, NRW-Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie teilnehmen wird.


Der dann vorliegende Sozialbericht des Landes NRW wird Thema des Forums sein, mit dem die rheinische Kirche die Gesprächskultur um das Thema Armut, aber auch um den Reichtum in unserer Gesellschaft mitgestalten will. „Als ‚blinder Fleck‘ tritt … immer deutlicher zutage: die Notwendigkeit, auch die Reichtumsdebatte voranzutreiben, wie schon im Gemeinsamen Wort der Kirchen angemahnt. Hier ist die Datenlage dünn. Instrumentarien sie zu verbessern liegen nicht vor. Aber die Wertedebatte zur Verteilungsgerechtigkeit, die inzwischen an die Diskussion um die


Armutsproblematik anknüpft, kommt ohne eine fundierte ‚Reichtumsdebatte‘ nicht mehr aus“ – so heißt es in der Arbeitshilfe (S. 28), die fordert „alte Armutsthesen und – noch zu formulierende – Reichtumsthesen“ neu zu diskutieren.


Die Arbeitshilfe ist unter folgender Adresse kostenlos zu beziehen


Evangelische Kirche im Rheinland
Amt für Sozialethik, KDA und Ökologie
Hans-Böckler-Str. 7
40476 Düsseldorf
Telefon: 0211/45 62-667
Fax: 0211/45 62-693
Email kordula.schloesser@ekir-lka.de