Pressemitteilung

Skamander – ein multikulturelles Festival mit Hafentournee und Straßentheater

Evangelisches Jugendtheater FanaL reist nach Polen und Russland:

  • 14.7.2004


Einen Höhepunkt verzeichnet in den bevorstehenden Sommerferien das internationale Straßentheater- und Jugendbegegnungsprojekt „Skamander“. Theatergruppen aus fünf Ländern werden sich vom 13. August bis zum 3. September auf den beiden Segelschiffen „Loth Lorien“ und „Catharina“ treffen und während des Törns in mehreren Städten gemeinsam Straßentheater spielen. Gestartet und aufgetreten wird in Rostock (13. August), in Stettin (16. August), in Danzig (19. August), in Klaipeda/Litauen (23. August), in Liepaja/Lettland (27. August) und in Kiel (3. September). Fast sechzig junge Leute und ihre Begleiter aus Polen, Litauen, Lettland, Russland und Deutschland gestalten das Festival, das Begegnungs- und Theaterarbeit mit Integration und Völkerfreundschaft verknüpft.


Das Projekt wurde im Jahr 2002 mit der Theatergruppe FanaL aus dem Evangelischen Schulzentrum in Hilden und der Theatergruppe der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Saratow (Russland) begonnen. In workshops trainierten die Jugendlichen mit Masken und viel Musik die ausdrucksstarken Figuren der Commedia dell’arte. Es folgten gemeinsame Auftritte in Hilden und beim Jugendcamp der rheinischen Kirche in Saarbrücken. Im Jahr 2003 setzte die russische und deutsche Gruppe die Arbeit fort. Sie veranstaltete einen weiteren workshop mit einer Gruppe aus Lettland und anschließenden Auftritten in Liepaja und Riga. Danach ging es nach Krakau zur Zusammenarbeit mit einer polnischen Gruppe. Das gemeinsame Gastspiel in Danzig fand dieses Jahr im Juni statt.


Mit der Schiffsreise und dem Theaterfestival an sechs Auftrittsorten entwickeln die Jugendlichen die Arbeit weiter, die im Evangelischen Schulzentrum Hilden eine besondere Tradition hat. Seit über 40 Jahren werden hier Jugendliche aus osteuropäischen Ländern und ausländische Jugendliche gemeinsam mit in Deutschland geborenen betreut. Maßnahmen sozialer und kultureller Integration bilden einen Arbeitsschwerpunkt. So erfahren z.B. viele der jugendlichen Spätaussiedlerinnen und -aussiedler den Zwiespalt ihrer kulturellen Identität nicht nur schmerzhaft. Sie finden in der Schule, im Internatsleben und in der Theaterarbeit Möglichkeiten, sich neu zu orientieren und kreativ zu werden.


 


Das Projekt „Skamander“ – der Name stammt von einer polnisch-jüdischen Expressionisten-Künstlergruppe, die zwischen den beiden Weltkriegen auch eine gleichnamige Zeitschrift in Warschau herausgab – versteht sich auch als Beispiel von Versöhnungsarbeit mit den osteuropäischen Nachbarn. Beim Theaterspiel bauen die Jugendlichen persönliche Kontakte auf, sie setzen sich aber auch mit der eigenen Geschichte und den Leidenserfahrungen anderer auseinander.


Im nächsten Jahr soll es nach fünfjähriger Laufzeit ein großes Abschluss-Festival der „Skamander“-Gruppen in Saratow/Russland geben . Aber die Arbeit soll fortgesetzt und z.B. mit großen Veranstaltungen wie dem Kölner Kirchentag 2007 verknüpft werden.


 


Besonderer Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:


Die bevorstehende Schiffsreise und die Auftritte der Gruppen sollen mit Einträgen und Fotos in einem medialen „Logbuch“ dokumentiert werden. Interessierte finden aktuelle Einträge ab Mitte August unter www.ekir.de.Nähere Informationen zum Projekt finden Sie auch unter www.fanaltheater.de/skamander oder beim Projektleiter und Theaterpädagogen Dr. Hans-Peter Schulz (Telefon 02103/363501, Email hans-peter.schulz.ekir.de)


Nähere Informationen zu den beiden Segelschiffen Loth Lorien und Catharina, mit denen die Theatertournee stattfindet, gibt es ebenfalls im Internet unter
www.sail-portal.de/galerie/0-gross.htm