Pressemitteilung

Kirchen über die Gewalt gegen Christinnen und Christen besorgt

Präses Schneider im Gespräch mit indonesischen Amtsbrüdern

  • 26.7.2004

Der jüngste Angriff muslimischer Extremisten auf eine evangelische Kirche auf Sulawesi, bei dem die Pfarrerin der Gemeinde während der Predigt getötet wurde, hat Präses Nikolaus Schneider bei seinem Treffen mit Kirchenleitern der indonesischen Partnerkirchen auf Sumatra beschäftigt. Dr. Jabil Raplan Hutauruk, Bischof der Christlich-Protestantischen Toba-Batak-Kirche (HKBP), äußerte sich besorgt über die Gewalt: „Wir müssen erleben, dass der Islam für politische Zwecke missbraucht wird.“ Dabei, so die Vertreter der fünf Partnerkirchen, seien die Beziehungen zwischen Moschee-Gemeinden und örtlichen Kirchen eigentlich gut.

Der rheinische Präses, der auf Antrittsbesuch in Indonesien ist, ermutigte seine Gesprächspartner dazu, am Dialog mit den Muslimen festzuhalten. Es sei ja das Ziel, der Extremisten, die oftmals von außerhalb eingeflogen werden, das gute Miteinander zu zerstören. „Unsere Partnerschaft innerhalb der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) sollte helfen, dass wir über unsere Kontakte zu deutschen Außenpolitikern das Thema auch immer wieder an die indonesische Regierung herantragen“, forderte Oberkirchenrat Wilfried Neusel, Leiter der rheinischen Ökumeneabteilung, die Partner auf, immer wieder Informationen über derartige Anschläge und Übergriffe weiterzugeben. In der kommenden Woche wird die Delegation aus Deutschland das Thema auch in Gesprächen mit der Staatspräsidentin Megawati Sukarnoputri und den größten Islamverbänden des Landes ansprechen. „Trotz anderer Rahmenbedingungen stehen wir auch in Deutschland erst am Anfang, zu lernen, wie man interreligiöse Verbindungen zu muslimischen Gruppen knüpft und lebt“, so Präses Nikolaus Schneider.

Überdies ging es um die innerkirchlichen Beziehungen. „Diese ,familiären‘ Kontakte werden vorrangig durch die VEM gepflegt“, so Schneider, „gleichzeitig passiert unglaublich viel zwischen unseren Kirchen auf den Ebenen von Kirchenkreisen und Gemeinden. Erst diese Basis-Kontakte vertiefen unsere Beziehungen, fördern das gegenseitige Verständnis. Wir brauchen noch mehr dieser lokalen Partnerschaften“.
Hinweis an die Redaktionen: Während des Aufenthalts in Indonesien erreichen Sie die Kirchen-Delegation unter der (deutschen) Mobilfunknummer +49(0)172/2603373 oder via Email an pressesprecher@ekir.de. (Bitte beachten Sie dabei die Zeitverschiebungen von +5 bis +7 Stunden im Vergleich zur MESZ!)