Pressemitteilung

Luther-Sprüche, Kondome und das Reformationsjubiläum

Stellungnahme zur abgesagten Verteilaktion

  • Nr. 80/2017
  • 22.3.2017
  • 1701 Zeichen

Düsseldorf. Eine Kondom-Verteilaktion, mit der die Initiatoren auf das Reformationsjubiläum hinweisen wollten, hat in den vergangenen Tagen zahlreiche Schlagzeilen gemacht. Die inhaltliche und gedankliche Verbindung von Kondomen und dem Reformationsjubiläum ist mehr als unglücklich. Vor allem aber gab es deutlich inhaltliche Kritik an den verwendeten Sprüchen. Dazu erklärt Jens Peter Iven, Pressesprecher der Evangelischen Kirche im Rheinland:

„Nach dem Start der Kondom-Aktion und der Internetseite www.heutewirdgenagelt.de hat es sowohl innerhalb der Evangelischen Jugend als auch an anderen Stellen Unmut und Beschwerden dazu gegeben, die uns etwa aus Kirchengemeinden erreicht haben. Unter anderem meldeten sich Menschen zu Wort, die mit den Folgen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu tun haben. Eine sexualisierte und gewalttätige Sprache dürfe es in der Kirche unter keinen Umständen geben. Als in diesem Sinne völlig inakzeptable Slogans wurden ,Hier stehe ich, ich kann nicht anders‘, ,Nageln bis der Papst kommt‘, ,Schrei vor Erlösung‘ und ,Mach den Mund auf‘ kritisiert.

Dass sie diese Auffassung, die aus unserer Sicht keine Geschmacksfrage ist, teilen, haben die Landesjugendpfarrerin, der zuständige Oberkirchenrat und der Leitende Dezernent deutlich gemacht. Im Gespräch mit Vertretern der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Kirchenkreises Düsseldorf haben die Verantwortlichen diese Kritik nachvollziehen können und die Aktion gestoppt. Unsererseits gibt es Gespräche mit den Jugendlichen und mit anderen Beteiligten, um entstandene Irritationen auszuräumen.“